Tag der Inklusion: Wiener Sozialdienste verstehen ohne hören - BILD

Erste gehörlose Pflegehelferin im mobilen Bereich bei den Wiener Sozialdiensten im Einsatz. Best Practice-Beispiel am Tag der Inklusion am 5. Mai 2013 für gelebte Gleichstellung von Menschen mit Behinderung.

Bilder zur Meldung unter http://presse.leisuregroup.at/wiso/decillia

Wien (LCG) – „Volle gesellschaftliche Gleichberechtigung“ wurde 2006 in der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung niedergeschrieben und wird am europaweiten Tag der Inklusion am Sonntag, den 5. Mai 2013, in das öffentliche Bewusstsein gerufen. Dass dieser Anspruch gelebter Alltag sein kann, zeigt sich am Beispiel der Wiener Sozialdienste: Seit Jänner 2013 beschäftigen sie in der Alten- und Pflegedienste GmbH ihre erste gehörlose Pflegehelferin, die sowohl mit hörenden als auch gehörlosen Klientinnen und Klienten arbeitet. Für Isabella De Cillia ist der Beruf als Pflegehelferin auch Berufung. „Neben unserer Pflegetätigkeit sind wir vor allem auch Bezugspersonen. Beim Zuhören kommt es nicht auf das Hören, sondern auf das Verstehen an“, erzählt De Cillia von ihrem ganz normalen Arbeitsalltag.

Zwtl.: Vielfalt fördern

Die Vielfalt der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Klientinnen und Klienten sehen die Wiener Sozialdienste als große Bereicherung. „Wir haben seit Jahren gehörlose Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich des Besuchsdienstes und der Heimhilfe. Wir sind stolz, dass wir seit Januar 2013 auch die erste gehörlose Pflegehelferin bei uns haben“, freut sich die Geschäftsführerin der Wiener Sozialdienste Alten- und Pflegedienste GmbH, Marianne Hengstberger, über den Team-Zuwachs, der das Motto „Gemeinsam für Menschen“ zusätzlich unterstreicht.

Zwtl.: Herausforderungen annehmen

Auch bei der Einschulung ergriffen die Wiener Sozialdienste die Initiative und ermöglichten neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Hilfe eines Dolmetschers, diese gemeinsam mit hörenden Kolleginnen und Kollegen zu absolvieren. Dabei wurden auch ganz neue Wege gesucht: „Es war nicht leicht, die entsprechenden Kommunikationsstrukturen bereitzustellen, um die Arbeit mit den Klientinnen und Klienten zu ermöglichen“, erklärt Hengstberger die Herausforderungen, denen sich die Wiener Sozialdienste stellen mussten. Mittels SMS, eMails und Dolmetschern konnte eine Struktur geschaffen werden, die eine reibungslose Kommunikation ermöglicht.

Zwtl.: Soziale Verantwortung

Im Sinne der Inklusion haben die Wiener Sozialdienste alle Möglichkeiten für ihre gehörlosen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgeschöpft. „Wir haben uns der Herausforderung gestellt, alle unsere Ressourcen ausgeschöpft und dürfen sehr stolz auf das Erreichte sein. Wir hoffen, dass auch andere Unternehmen sehen, was im Bereich der Inklusion am Arbeitsplatz möglich ist und welche Bereicherung gelebte Corporate Social Responsibility für den nachhaltigen Erfolg eines Unternehmens sein kann“, sieht Hengstberger im Beispiel der Wiener Sozialdienste auch eine Motivation für andere Unternehmen und verweist darauf, dass die Politik aktiver werden und Rückhalt geben muss, um Inklusion möglich zu machen.

Zwtl.: Über die Wiener Sozialdienste

Die Wiener Sozialdienste sind ein gemeinnütziger Verein, der im Auftrag der Stadt Wien soziale Dienste durchführt und 1946 unter dem Namen „Wiener Hauskrankenpflege“ gegründet wurde. Seit dem Jahr 2003 präsentiert sich der Verein mit den zwei vom Fonds Soziales Wien anerkannten und geförderten Tochtergesellschaften, der Wiener Sozialdienste Alten-und Pflegedienste GmbH und der Wiener Sozialdienste Förderung & Begleitung GmbH. Das Leistungsspektrum reicht von mobilen Betreuungs- und Pflegediensten für ältere Menschen über ein Geriatrisches Tageszentrum und Betreute Seniorenwohngemeinschaften, Tagesstruktur, voll- und teilbetreute Wohnformen sowie mobile Betreuung für Menschen mit Behinderung und/oder psychischen Erkrankungen, Basale Förderklassen, therapeutische Entwicklungsförderung, Frühförderung und Familienbegleitung für Kinder bis zur Wohnungsadaptierung. Weiters bieten die Wiener Sozialdienste Unterstützung zur Lösung von Familien- und Partnerproblemen an, informieren Seniorinnen und Senioren ab dem 65. Lebensjahr kostenlos über kommunale und regionale Angebote der Stadt Wien und führen therapeutische Behandlung und Rehabilitation von kranken, behinderten, älteren sowie pflegebedürftigen Personen zu Hause durch. Weitere Informationen zu den Wiener Sozialdiensten unter http://www.wienersozialdienste.at.

Das Bildmaterial steht zum honorarfreien Abdruck bei redaktioneller Verwendung zur Verfügung. Weiteres Bild- und Informationsmaterial im Pressebereich unserer Website unter http://www.leisure.at. (Schluss)

LCG13101, 2013-05-02