Ágnes Heller und Michael Köhlmeier diskutierten unter der Moderation von Isolde Charim beim fünften Bank Austria Salon über das Thema „Wahrheit“.
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Wien (LCG) – „Gerade das Thema ‚Wahrheit’ ist ein schöner Anlass beim bereits fünften Bank Austria Salon im Alten Rathaus, dem tiefgründigen Gespräch, und nicht dem täglichen Geplapper, Zeit und Raum zu geben“, begrüßte Bank Austria Vorstandsvorsitzender Willibald Cernko am Montagabend zu seiner philosophisch-diskursiven Veranstaltungsreihe. Über die Wahrheit diskutierten Philosophin Ágnes Heller und Schriftsteller Michael Köhlmeier, die von Philosophin Isolde Charim zu ihren aktuellen Büchern – „Die Welt der Vorurteile“ (Heller) und „Zwei Herren am Strand“ (Köhlmeier) – befragt wurden. „Wir müssen damit leben, dass es keine absolute Wahrheit gibt“, waren sich die Philosophin und der Literat abschließend einig.
„Jeder spielt unterschiedliche Rollen in der Gesellschaft und verhält sich entsprechend der Situation“, stimmte Heller auf die Relativität der Wahrheit ein. „Menschen erzählen Geschichten und Märchen, um Präzedenzfälle zur Orientierung zu schaffen“, meinte Köhlmeier. Eine Gesellschaft mit heterogenen Regeln verlange laufende Anpassung an die unterschiedlichen Normen, erklärte Heller die Frage nach der Wahrheit, die auch großen Einfluss auf die Frage nach dem Ich hat.
Als Gegenbegriff zur Wahrheit definierte Köhlmeier nicht die Lüge: Nicht die Wahrheit sagen zu müssen, sieht der Schriftsteller auch als Freiheit. Während Tyrannen zur Wahrheit als Form der Unterdrückung verpflichten, gehen Freiheitsliebende freier mit der Wahrheit Anderer um. Diese These konterte Heller mit unumstößlichen Wahrheiten.
In der Literatur bezeichnet Köhlmeier die talentierten Lügner als die besten Beschreiber der Wahrheit. In der Politik sei jedoch nur wahr, was man nicht als unwahr beweisen könne, führte Heller aus. Im zwischenmenschlichen Bereich könne das Diktat der Wahrheit wiederum zum Verlust zauberhafter Geheimnisse führen, ergänzte Köhlmeier, der sich für eine „Rehabilitierung der Lüge“ und das „Menschenrecht auf Geheimnisse“ stark machte. Zwischen allen Menschen existiere jedoch ein Machtverhältnis, unterstrich Heller.
„Fundamentalismus gibt es nur in Gesellschaften ohne Fundament“, erläuterte Köhlmeier und Heller pflichtete bei, dass Menschen sich ein Fundament schaffen würden, die den Pluralismus nicht ertragen.
Im aufmerksamen Publikum wurden auf Einladung von Willibald Cernko unter anderem Galeristin Heike Curtze, Gastrosophin Johanna Zugmann, Intendant Thomas Bieber, Werberin Csilla Szechenyi, Autorin Barbara Sternthal, Unternehmerin Renate Danler, Schauspieler Freddy Schwardtmann, Herausgeber Oscar Bronner, BAI Vorstand Thomas Jakoubek, Philosoph Josef Mitterer, Politikerin Heide Schmidt, Impuls Tanz-Intendant Karl Regensburger, ORF-Kulturexperte Maximilian Traxl, Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger, Soziologe Bernhard Seyringer, Kulturexpertin Annette Ahrens, Gemeindebund-Generalsekretär Walter Leiss sowie Unternehmer Johannes Strohmayer gesichtet, die beim anschließenden Empfang der Wahrheit auf den Grund gingen.
~ Bank Austria Salon Datum: Montag, 23. Februar 2015 Uhrzeit: 19.00 Uhr Ort: Altes Rathaus Adresse: 1010 Wien, Wipplingerstraße 8 Lageplan: https://goo.gl/maps/2TCK4 Facebook: https://www.facebook.com/SalonImAltenRathaus Website: http://kultur.bankaustria.at ~
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