Die heilende Kraft der Daten? Datenschutz in Zeiten von COVID-19 neu analysiert – BILD

Der Einsatz von künstlicher Intelligenz gewinnt in Zeiten der COVID-19-Krise eine neue Bedeutung. Smarte Zusammenführung von Daten wird laut Verhaltensökonomin Julia M. Puaschunder zum entscheidenden Faktor im Kampf gegen die Pandemie.

Bilder zur Meldung in der Mediendatenbank: © JMC/Lukas Pichelmann

Wien (LCG) – Die an der Columbia University und The New School (New York City) forschende Verhaltensökonomin Julia M. Puaschunder appelliert einmal mehr für eine intelligente Nutzung von Daten zur Eindämmung der COVID-19-Verbreitung. Bereits im Jänner 2020 warnte die gebürtige Österreicherin bei einem „Moving Forward Round Table“, dass Europa seine Gesundheitsdaten nicht ausreichend nutzt. Die verheerenden Folgen kann man heute, knapp drei Monate später, europaweit und derzeit besonders dramatisch in den Vereinigten Staaten beobachten. Im Nachhinein betrachtet, erscheint der rechtzeitige Einsatz von Big Data und künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen – ungeachtet der Diskussion um Datenschutz – wohl als die bessere Option.

„Selbstverständlich muss mit Daten verantwortungsbewusst und im Einklang mit dem europäischen Datenschutzverständnis umgegangen werden. Dennoch erfordert die aktuelle Situation ein Umdenken in Sachen Datenschutz. Der Konsumentenschutz steht hier schon oft im Spannungsfeld zum Allgemeinwohl“, mahnt Puaschunder.

Anonymisiertes Tracking bringt den Informationsvorsprung

Josef Mantl, Initiator von „Moving Forward – Shaping the Future“, der Puaschunder im Jänner als Gastgeber zum Round Table geladen hatte, verweist auf das renommierte Robert-Koch-Institut, das mehrfach deutlich gemacht hat, dass man über anonymisierte Mobilfunkdaten die Geschwindigkeit, mit der sich das SARS-CoV-2-Virus verbreitet, verlangsamen könnte. Unterstützung findet das Institut von der Deutschen Telekom, die anonymisierte Datenpakete für die Entwicklung einer entsprechenden App zur Verfügung stellt.

„Der Schulterschluss von Medizin und Technologie war selten so wichtig wie heute. Damit innovative Technologien arbeiten können, braucht es umfangreiche Daten – Daten, die durch die intensive Smartphone-Nutzung vorhanden sind. Eine intelligente, anonymisierte Zusammenführung ist nun gefragt“, so Mantl.

Bluetooth-Kartographie von Gesundheitsdaten

Am Massachusetts Institute of Technology (MIT) wird laut Puaschunder aktuell an einer auf Bluetooth-Technologie basierenden Kartographie von Medikamenten gearbeitet. Zum Einsatz kommt hier eine Point-to-Point-Technologie – ähnlich jener, die für den Einsatz von selbstfahrenden Autos verwendet wird.

„Stünde eine ähnliche Technologie für die Abstandsmessung von Menschen zur Verfügung, könnten sowohl Ansteckungsgefahr als auch Risikoschätzungen deutlich verbessert werden“, so die Verhaltensökonomin.

Eingebettet werden könnte diese Technologie beispielsweise in Smartwatches oder Smartphones.

Über Julia M. Puaschunder

Julia M. Puaschunder lehrt und forscht in New York City (USA). Als Verhaltensökonomin verfügt sie über 20 Jahre Erfahrung mit internationalen empirischen Projekten. Sie ist Autorin von sieben Büchern, die in über 500 Bibliotheken der Welt aufliegen. Puaschunder spezialisiert sich auf die Bereiche Finanzmärkte und Wirtschaftsethik, intergenerationale Fairness und Führungsverhalten. Vor ihrer derzeitigen Forschungsstelle als Prize Fellow im Inter-Universitätskonsortium von New York mit Aufenthalten an den Universitäten Columbia und Princeton sowie der New School war sie an der Universität Wien, der Wirtschaftsuniversität Wien sowie der Harvard University tätig. Sie ist im „2018 Marquis Who's Who in America and in the World“ als Führungskraft gelistet und erhielt 2018 den Albert-Nelson-Marquis-Lifetime-Achievement-Award. Weitere Informationen auf https://juliampuaschunder.com.

Über JMC

JMC ist eine Full-Service-Kommunikationsagentur mit Schwerpunkt auf Kampagnen, Events und Social Media. Zum Kundenkreis zählen Unternehmen, Institutionen und Organisationen. JMC gilt als führende Agentur in der Mobilisierung urbaner Zielgruppen und gründete die Plattform „UrbanIn – The Community“. Seit 2017 organisiert JMC die Tech- und Innovationsveranstaltungen „Moving Forward – Shaping the Future“ in Wien und New York City. Weitere Informationen auf http://www.jmc.cc.
 

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LCG20138, 2020-04-10