Die rasante Entwicklung generativer Künstlicher Intelligenz bringt erhebliche Herausforderungen für Publisher und Marken mit sich – das Tech Lab des IAB US begegnet diesen mit der LLM Content Ingest API Initiative, die neue technische Standards etablieren soll.
Korrigierte Fassung vom 2025-06-27 11:01
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Wien (LCG) – Immer mehr KI-Anwendungen greifen auf journalistische Inhalte zurück – meist automatisiert, oft ohne klare Attribution oder finanzielle Gegenleistung. Für Publisher bedeutet das sinkende Zugriffszahlen auf ihre eigenen Plattformen, fehlende Monetarisierungsmöglichkeiten und einen zunehmenden Kontrollverlust über die eigene Marke. Gleichzeitig gewinnen KI-Interfaces wie Chatbots oder AI-Suchsysteme massiv an Bedeutung – und drohen, die offene Webökonomie zu untergraben.
Mit der LLM Content Ingest API Initiative entwickelt das Tech Lab des IAB US nun einen technischen Rahmen, der dem entgegenwirken soll. Ziel ist es, eine faire, transparente und standardisierte Schnittstelle zu schaffen, die es Content-Anbietern erlaubt, ihre Inhalte gezielt zur Nutzung durch KI-Systeme freizugeben; auf Basis von klaren Regeln, Vergütungsmodellen und technischen Kontrollmechanismen. Marken wiederum sollen mehr Einfluss auf die Darstellung ihrer Inhalte in AI-generierten Antworten und Interfaces erhalten – etwa durch Attribution, Qualitätsrichtlinien oder Schutz vor Verzerrung und Fehlattribution.
„Das iab austria sieht in dieser Initiative eine große Chance für den gesamten heimischen Digitalmarkt – und wird sich dafür einsetzen, dass österreichische Interessen und Perspektiven in die Entwicklung einfließen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um die Rahmenbedingungen für eine faire und nachhaltige KI-Nutzung mitzugestalten!“, so Rut Morawetz, Präsidentin des iab austria.
„Wir dürfen die Spielregeln für Künstliche Intelligenz nicht den großen Plattformen überlassen. Wer Inhalte schafft, soll über deren Nutzung mitentscheiden – und fair daran verdienen“, ergänzt André Eckert (Audienzz), Vize-Präsident des iab austria.
Gerade für den österreichischen Markt ergeben sich durch die LLM Content Ingest API Initiative neue Chancen: Medienhäuser könnten zusätzliche Einnahmequellen über API-basierte oder lizenzierte Inhaltsnutzung erschließen. Gleichzeitig bietet sich die Möglichkeit, den Medienstandort Österreich langfristig zu stärken, indem lokaler Content gegenüber automatisierten, oft US-zentrierten Modellen, sichtbar und wertvoll bleibt. Werbetreibende und Marken profitieren von der Kontrolle über ihre Markenpräsenz in neuen, wachstumsstarken Kanälen – und schützen sich gleichzeitig vor potenziellen Reputationsrisiken durch fehlerhafte oder missverständliche KI-Inhalte.
Auch auf digitalpolitischer Ebene ist die Initiative relevant: Sie stellt einen konkreten Schritt zur Sicherung digitaler Souveränität und fairer Wettbewerbsbedingungen dar – und ermöglicht es europäischen sowie österreichischen Akteuren, bei der Standardsetzung nicht nur zuzusehen, sondern aktiv mitzuwirken.
Das iab Tech Lab des IAB US lädt weltweit zur Beteiligung ein. Mehr Informationen auf iabtechlab.com/standards/llm-framework
Mit über 200 Mitgliedern aus allen Teilbereichen (Verlagshäuser und Medienunternehmen, Werbetreibende, Agenturen, technische Dienstleister und Start-ups) ist das iab austria die größte unabhängige Interessenvertretung der österreichischen Digitalwirtschaft. Das iab austria entwickelt im Dialog der spezialisierten und vernetzten Arbeitsgruppen mit allen Stakeholdern holistische Sichtweisen und vertritt die Interessen der gesamten Digitalwirtschaft konsensual. Um den Digitalstandort zu stärken, entwickelt das iab austria technische und rechtliche Standards sowie Aus- und Weiterbildungsprogramme, fördert den Wissensaustausch durch Veranstaltungen und Publikationen, veranstaltet mit dem iab webAD den wichtigsten Preis der Digitalwirtschaft und vertritt die politischen Interessen auf nationaler und europäischer Ebene. Weitere Informationen auf iab-austria.at
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