Neue Spielregeln im digitalen Marketing: iab NETwork fokussiert KI-Agenten und GEO – BILD

Marken-Sichtbarkeit ist die neue Metrik im digitalen Marketing. Wie Unternehmen ihre Präsenz in den Antworten von KI-Agenten sichern können und welche Rolle Generative Engine Optimization dabei spielt, diskutierte das iab austria am Mittwochvormittag.

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Wien (LCG) – Künstliche Intelligenz verändert die Spielregeln im Marketing rasanter, als viele Unternehmen Schritt halten können. Welche Rolle KI-Agents dabei schon heute spielen, wie sich der Suchmarkt durch Generative Engine Optimization (GEO) verschiebt und was das für Markenkommunikation bedeutet, stand im Fokus des jüngsten iab NETwork „KI im Marketing: Agenten, GEO und die Zukunft der Suche“. Den Auftakt der Veranstaltung am 10. September 2025 machte Klaus-M. Schremser (Otterly.ai) mit einer pointierten Keynote, die die disruptiven Veränderungen im digitalen Marketing verdeutlichte. Anschließend eröffnete Moderatorin Birgit Sedlmayer-Gansinger (Virtual Identity) die Diskussionsrunde mit den Experten Peter Stranner (BIPA), Peter Müller (KI Momentum), Anna Juen (Raiffeisen Bank International) und Barbara Klinser-Kammerzelt (Magenta Telekom).

„Die Dynamik unserer Branche war schon immer hoch, mit Künstlicher Intelligenz hat sie jedoch eine völlig neue Dimension erreicht. Umso wichtiger ist es, die damit verbundenen Chancen und Herausforderungen gemeinsam zu reflektieren. Genau dafür bietet die iab NETwork Arbeitsgruppe den richtigen Rahmen“, leitete Stephanie Mauerer, Director Client Service & Consulting bei e-dialog und Mitglied der iab NETwork-Arbeitsgruppe, ein.

Drei Schritte zur Sichtbarkeit in KI-Suchen

Wie Klaus-M. Schremser in seiner Keynote ausführte, steht das digitale Marketing vor tiefgreifenden Umbrüchen. Zero-Click-Suchen nehmen stetig zu – bereits 59 Prozent aller Google-Abfragen enden Schremser zufolge ohne Klick. Laut Prognosen von Gartner wird der organische Traffic bis 2028 um rund 50 Prozent zurückgehen. Gleichzeitig rücken KI-Suchmaschinen immer stärker in den Vordergrund: ChatGPT zählt schon jetzt zu den zehn meistbesuchten Webseiten weltweit. Für Unternehmen bedeutet das nicht nur einen spürbaren Verlust an Kontrolle über die Customer Journey, sondern auch die dringende Notwendigkeit, Sichtbarkeit neu zu definieren.

„Weder ein Top-Ranking bei Google noch klassische Backlinks und Domain Authority sind ein Garant für Sichtbarkeit. Wer in den KI-Ergebnissen nicht aufscheint, bleibt unsichtbar“, betont Schremser.

Um Marken auch in einer KI-getriebenen Suchwelt präsent zu halten, empfiehlt der Co-Founder von Otterly.ai drei zentrale Schritte: Zunächst gehe es darum, die richtigen Prompts zu identifizieren, die KI-Agenten auf die Marke aufmerksam machen. Im zweiten Schritt sei ein kontinuierliches Monitoring notwendig, um die Marken-Sichtbarkeit zu überprüfen und Veränderungen rechtzeitig zu erkennen. Schließlich folge die gezielte Anwendung von GEO-Methoden. Diese umfassen nicht nur technische On-Page-Optimierungen im Sinne eines „technischen GEO“, sondern auch eine durchdachte Positionierung über Earned Media, PR und Kommunikation sowie Maßnahmen im Community Marketing, bei denen nutzergenerierte Inhalte die Glaubwürdigkeit und Sichtbarkeit einer Marke verstärken.

Erfahrungen aus der Unternehmenspraxis

In der anschließenden Diskussionsrunde berichtete Peter Stranner, Leitung Strategie, Business Development und Nachhaltigkeit bei BIPA, von dem erfolgreichen Rollout des KI-Assistenten „Haidi“ in den BIPA-Filialen. Der gemeinsam mit Google Cloud entwickelte Chatbot unterstützt die Mitarbeiter vor Ort als internes Wissensmanagement-Tool und liefert schnelle Antworten auf Fragen zu Prozessen, Produkten und Abläufen. Um derlei Projekte rasch umsetzen zu können, brauche es Stranner zufolge kleine, agile Teams und die klare Abgrenzung sensibler Daten.

„Wir konnten ‚Haidi‘ vor allem deshalb innerhalb weniger Monate umsetzen, da wir Kunden- sowie Finanzdaten bewusst ausgeschlossen haben und mögliche Bedenken in Bezug auf Datenschutz somit schnell ausräumen konnten“, so Stranner.

KI-Beauftragter Peter Müller verdeutlichte, dass es bei der Einführung von KI-Tools entscheidend sei, die richtigen Personen einzubeziehen: Vor allem die Mitarbeiter der operativen Ebene müssen frühzeitig in die Einführung neuer Systeme eingebunden werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass das Verständnis für die Tools auch bei jenen ankommt, die sie täglich nutzen. Wichtig sei zudem, die Technologie an die Bedürfnisse des Unternehmens anzupassen und nicht umgekehrt.

„Wir verstehen KI als Kollegin – und das zahlt sich aus: In einem kleinen Team konnten wir mit dem richtigen Setup ganze drei Stunden Arbeit pro Tag einsparen“, führt Stranner weiter aus.

Auch bei der Raiffeisen Bank International wird derzeit intensiv geforscht. AI Project Managerin Anna Juen zufolge habe die Bank in den vergangenen Monaten eine Vielzahl an Use Cases aufgebaut – von Social Media und Newslettern über Projektmanagement bis zu strategischen Entscheidungen.

„Besonders spannend ist, dass diese Ideen aus ganz unterschiedlichen Richtungen kommen – sei es von engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aus Workshops oder durch die Analyse von Prozesslandkarten“, erklärt Juen.

Die große Herausforderung bestehe aktuell darin, Richtlinien und Sicherheitschecks einzuhalten, ohne die Dynamik zu verlieren.

Barbara Klinser-Kammerzelt, Vice President Brand and Marketing Communications bei Magenta Telekom, verwies auf den noch geringen aber durchaus umsatzstarken KI-Traffic:

„Wir sehen keinen generellen Abfall vom Traffic seit dem AI Overviews Launch, im Gegenteil, wir sehen sogar, dass die Qualität eben dieses Traffics sehr hoch ist!“

Der Erfolg hänge dabei vom Zusammenspiel vieler Abteilungen ab – von PR über IT bis zu den Brand-Teams. Besonders wichtig dabei sei der sensible Umgang mit Daten. Ein Chatbot kann nur dann funktionieren, wenn Kunden Vertrauen haben, was wiederum transparente Kommunikation und klare Einverständniserklärungen erfordert.

Einen praxisnahen Überblick, wie Marken ihre Sichtbarkeit in KI-Suchen gezielt steigern können, bietet der aktuelle GEO Guide von Otterly.ai.

Über das interactive advertising bureau austria (iab austria)

Mit über 200 Mitgliedern aus allen Teilbereichen (Verlagshäuser und Medienunternehmen, Werbetreibende, Agenturen, technische Dienstleister und Start-ups) ist das iab austria die größte unabhängige Interessenvertretung der österreichischen Digitalwirtschaft. Das iab austria entwickelt im Dialog der spezialisierten und vernetzten Arbeitsgruppen mit allen Stakeholdern holistische Sichtweisen und vertritt die Interessen der gesamten Digitalwirtschaft konsensual. Um den Digitalstandort zu stärken, entwickelt das iab austria technische und rechtliche Standards sowie Aus- und Weiterbildungsprogramme, fördert den Wissensaustausch durch Veranstaltungen und Publikationen, veranstaltet mit dem iab webAD den wichtigsten Preis der Digitalwirtschaft und vertritt die politischen Interessen auf nationaler und europäischer Ebene. Weitere Informationen auf iab-austria.at

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LCG25264, 2025-09-12