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vie-mobility – gemeinsam erfolgreich - BILD

ID: LCG12326 | 16.10.2012 | Kunde: echo medienhaus | Ressort: Innenpolitik | Medieninformation

Häupl Wowereit vie-mobility © Ludwig Schedl

Hochkarätig besetzte Diskussion über E-Mobilität und deren Zukunftschancen im Wiener Rathaus. Michael Häupl und Berlins regierender Bürgermeister Klaus Wowereit sprachen über Mobilitätskonzepte in den Hauptstädten.

Bilder zur Meldung unter http://presse.leisuregroup.at/echo/viemobility/herbstsymposium2012


Wien (LCG) – Mit der vie-mobility, der Plattform für Mobilität, Stadtentwicklung und Nachhaltigkeit hatte live relations zum dritten Mal ein hochkarätiges Symposium auf die Beine gestellt. Veranstalter Ralph Vallon: „Im Mittelpunkt standen das Miteinander von Individual- und öffentlichem Verkehr und realistische Lösungen für die Menschen in den Ballungszentren.“ Dass es diese schon gibt zeigten die Diskussionsbeiträge: „Bis 2015 wollen wir 3.000 E-Tankstellen in Berlin realisieren. Wenn man das Thema bewegen will, muss man mutig vorangehen. Es müssen mehrere Wege gegangen werden. Einen Königsweg alleine gibt es nicht“, erklärte Berlins regierender Bürgermeister Klaus Wowereit am Montagnachmittag beim vie-mobilty Herbstsymposium. Den musikalischen Auftakt dazu lieferte die Band „Keiner mag Faustmann“ mit ihrem Song „Wien-Berlin“. „Wir müssen uns fragen, wie sich Menschen in der Stadt bewegen. Unser Angebot ist der öffentliche Verkehr, den wir ausbauen und billiger gemacht haben mit der Jahreskarte um einen Euro pro Tag“, erklärte Wiens Bürgermeister Michael Häupl. Betreffend E-Mobilität stellte Häupl fest, dass sich Wien am Anfang einer Entwicklung befinde und starke Partner aus der Wirtschaft brauche, damit Technologie Fuß fassen könne. ****

Über die Entwicklung und Zukunft der E-Mobilität diskutierten im Anschluss hochkarätige Experten aus Wirtschaft und Forschung mit Peter Pelinka und live relations-Geschäftsführer Ralph Vallon.

Zwtl.: Das richtige Fahrzeug zur richtigen Zeit

Über 30.000 Vermietungen kann sich car2go Europe-Geschäftsführer Stefan Müller freuen. Durchschnittlich sechs Mal pro Tag werden die Smarts vermietet und liefern damit einen Beweis für die hohe Nachfrage nach alternativen Modellen für den Individualverkehr. In Deutschland unterhält car2go fruchtbare Kooperationen mit dem öffentlichen Nahverkehr und entwickelt gemeinsame Preismodelle. In Stuttgart sind die Stadtflitzer teilweise schon mit Elektroantrieb unterwegs.

Peter Hanke, Wien Holding Geschäftsführer, sieht mit Erfolgen Wiens bei der Bewertung der Lebensqualität gute Ergebnisse für die Stadt. Mit dem Twincityliner nach Bratislava zeigt die Wien Holding im Fernverkehr, dass es auch am Wasser Alternativen zum Auto gibt. „Mit einem PPP-Modell sind wir auch wirtschaftlich neue Wege gegangen und haben mit Partnerschaften gezeigt, dass die öffentliche Hand gemeinsam mit der Privatwirtschaft erfolgreiche Modelle anzubieten hat.“

In Graz setzt man auf einen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, um dem steigenden Mobilitätsbedürfnis nachzukommen und weitet die Kapazitäten durch größere Fahrzeuge ausgeweitet. Für Holding Graz-Vorstand Barbara Muhr ist „intelligente Mobilität und deren intelligente Verknüpfung der Schlüssel zum Erfolg.“ So lange es eine Alternative zum Auto gibt, stellt sie für Muhr immer die bessere Alternative für die Umwelt dar. Daher setzt sie mit dem „Graz Bike“ unter anderem auf die Vernetzung des Fahrrades mit dem öffentlichen Verkehrsnetz.

„Eine Reihe von Trends spielen den öffentlichen Verkehrsmitteln entgegen“, erklärt Clemens Först, Leiter Strategie und Unternehmensentwicklung bei der ÖBB. Das Ziel ist für ihn Tür-zu-Tür-Mobilität einem intelligenten Mix, bei dem öffentlicher Nah- und Fernverkehr mit Car Sharing und E-Mobilität zusammenspielen. Um diese mobilen Synergien besser zu nützen, spricht sich auch Wiener Stadtwerke-Generaldirektorin Gabriele Payr für einen verbesserten Kommunikationsfluss zwischen den Informations- und Mobilitätsanbietern aus.

Zwtl.: Wiener Mobilität im Umbruch

„Die Mobilität ist in Wien im Umbruch. Die Fortbewegung mit dem eigenen Auto ist untergeordnet. Vielfältiges, multimodales Verkehrsverhalten muss einfach zu bedienen und konsumentenfreundlich sein“, so Wiener Stadtwerke-Geschäftsführer Michael Lichtenegger. Voraussetzung ist jedoch der Ausbau der Ladestationen im öffentlichen Bereich, der auch durch Kooperationen mit dem Lebensmitteleinzelhandel angetrieben werden soll. „Der Aufbau der Ladeinfrastruktur braucht Geld aus der öffentlichen Hand“, forderte Jörn Meier-Berberich, Vorstand der Stuttgarter Straßenbahnen, von der Politik. „Das Konkurrenzgehabe von Autos und anderen Verkehrsmitteln ist abstrus“, so Meier-Berberich, der Car Sharing-Modelle nicht als Konkurrenz sieht. Gehen und das Fahrrad sind brauchbare Alternativen für ihn, da auch der öffentliche Nahverkehr an seine Kapazitätsgrenzen stößt. Er setzt auch auf eine stärkere Echtzeit-Kommunikation über Smartphones und Tablets, um Kunden über alternative Fortbewegungsmittel informiert. Für einen Ausbau der Information über alternative Fortbewegungsmöglichkeiten spricht sich auch Kapsch TrafficCom-Vorstand Erwin Toplak aus, um zum jeweiligen Zeitpunkt optimale Entscheidungsmöglichkeiten bieten zu können.

Zwtl.: Ergänzende Mobilität statt reiner Elektromobilität

Eine kritische Bestandsaufnahme versprach Moderator Peter Pelinka und traf damit durchaus auf Skepsis. Ergänzende Mobilität durch Car Sharing-Modelle und nicht nur Elektromobilität ist für Wiener Linien-Geschäftsführer Günther Steinbauer die Zukunft. Das gut ausgebaute Netz der Wiener Linien kann Ladeinfrastruktur für E-Mobilität schaffen. Individualverkehr wird es für ihn jedoch immer geben. Durchaus nüchtern auch die Einschätzung von Wiesenthal-Vorstand Alexander Martinowsky: „Elektroautos werden in ganz Europa zu wenig gekauft. Die Skepsis gegenüber der neuen Techniken ist noch groß. Zudem fehlt eine klare Ansage der Politik zur ökonomischen Sinnhaftigkeit. Es stehen zu viele offene Fragen im Raum.“ Die große Euphorie sei verflogen. In den nächsten zwei bis drei Jahren wären keine revolutionären Durchbrüche zu erwarten. Es ginge im Moment um den effizienteren Umgang mit bestehenden Technologien, berichtete auch Christine Tissot, Leiterin Mobility Department im AIT.

„Mobilität betrifft alle Wirtschaftszweige“, stellte Wirtschaftskammer Wien-Präsidentin Brigitte Jank fest. Von 4,5 Millionen Autos in Österreich sind nur 1.500 e-mobile Autos. Lange Ladezeiten und hohe Kosten sind nicht für alle Unternehmen geeignet. Jank ortet eine Verschlechterung der Wirtschaftsleistung in einem zunehmend schärfer werdenden Wettbewerb. Für sie ist in Sache E-Mobilität klar: „Es ist noch nicht so weit!“ Auch die Parkraumbewirtschaftung muss noch optimiert werden, weil Betriebe in der Stadt bessere auf sie abgestimmte Lösungen benötigt.

REWE umrundet einmal täglich den Erdball, um die über 3.000 Märkte in Österreich zu beliefern. Alle neuen Märkte verfügen über Ladestationen. „Mobilität wird immer wichtiger sein: Wir müssen sie optimal und effizient gestalten“, so REWE-Vorstand Frank Hensel. „Zu jedem Autoneukauf sollte es eine Karte für die öffentlichen Verkehrsmittel geben. Die Rivalität Individual- und öffentlicher Verkehr muss beendet werden“, brachte es Hensel auf den Punkt.

Zwtl.: Elektromobilität ist keine Sackgasse

Einen positiven Schlussstrich zog Arnulf Wolfram, Leiter Sektor Infrastructure and Cities bei Siemens Österreich: „Das Thema Elektromobilität steht im Fokus der Industrie und ist sicher keine Sackgasse!“ Elektromobilität sei die einzige Technologie zur Erreichung der Klimaziele, weshalb Renault seit 2008 auch über 4 Milliarden Euro in diese Sparte investiert hat und über 2.000 Menschen beschäftigt, führt Renault Österreich-Kommunikationsdirektorin Dorit Haider aus. In Österreich wurden heuer bereits 550 Elektromobile verkauft worden. Haider spricht von einem „enormen Interesse in der Bevölkerung bei leistbaren Angeboten“. Renault vermietet beispielsweise die noch teuren Batterien. Langfristig erwartet man bei Renault einen Anteil von 70 Prozent der Menschen, die in den Städten leben werden. Elektromobilität wird laut Haider wesentlich sein, um die Lebensqualität zu erhalten.

Bis 2050 möchte die Europäische Union keine konventionellen Kraftfahrzeuge in den Städten fahren sehen. Die Kosten für diese Energietransformation belaufen sich auf 1.500 Milliarden Euro – noch ohne Anschaffungskosten der Autos in Höhe von weiteren 1.000 Milliarden Euro. Industriellenvereinigung-Vizegeneralsekretär Peter Koren ortet für die heimische Wirtschaft große Chancen in der Herstellung von Komponenten. Derzeit steht für ihn aber die Optimierung bestehender Systeme im Vordergrund, um den Flottenverbrauch zu senken.

Zwtl.: Mobilität bewegt Wirtschaft

Das vie-mobility Herbstsymposium wartete nicht nur mit hochkarätigen Vertretern aus Wirtschaft und Politik auf dem Podium auf. Im Rathaus fanden sich auch zahlreiche Wirtschaftstreibende, unter ihnen ABB-Vorstand Franz Chalupecky, SPÖ-Landesparteisekretär Christian Deutsch, Vienna Insurance Group-Generaldirektor Peter Hagen, Wiener Stadtwerke-Vorstand Gabriele Domschitz, Umweltbundesamt-Geschäftsführer Georg Rebernig, PwC-Chef Erwin Smole, Citroen Österreich-Geschäftsführer Klaus Oberhammer, Schrack Technik-Chef Dietmar Weingant, Trafficpass-Geschäftsführer Walter Hecke oder Martin Sturzelbaum, Geschäftsführer der Europäischen Reiseversicherung, ein, um gemeinsam über zukünftige und nachhaltige Mobilitätskonzepte in der Stadt zu diskutieren.

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vie-mobility

Website: http://www.vie-mobility.at
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Das Bildmaterial steht zur honorarfreien Veröffentlichung für redaktionelle Zwecke zur Verfügung. Weiteres Bild- und Informationsmaterial im Pressebereich unserer Website unter http://www.leisuregroup.at. (Schluss)

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