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Balthus im Bank Austria Kunstforum Wien – BILD/VIDEO

ID: LCG16051 | 23.02.2016 | Kunde: Bank Austria Kunstforum Wien | Ressort: Kultur Österreich | Medieninformation

Balthus, Die Katze des Mittelmeeres, 1949 © © Balthus 2016, © Foto: MONDADORI PORTFOLIO/Bridgeman Images (Peter Willi)

Ausstellung von 24. Februar bis 19. Juni 2016 im Ausstellungshaus auf der Freyung zu sehen.

Bilder zur Meldung auf http://presse.leisuregroup.at/kunstforum/balthus

Video zur Meldung auf https://www.youtube.com/watch?v=wL8TzN94b0k

Wien (LCG) – Balthasar Klossowski de Rola (1908–2001), genannt „Balthus“, ist einer der großen Einzelgänger unter den Malern des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung – die erste umfassende Retrospektive zu Balthus in Österreich – beleuchtet sein Werk von der Auseinandersetzung mit der Frührenaissance über die Arbeiten im Umkreis von Surrealismus und Neuer Sachlichkeit, zwischen Frankreich, dem deutschsprachigen Raum und Italien, bis hin zur Beschäftigung mit Ostasiatischer Kunst. Balthus’ Malerei hat die Gegenständlichkeit nie in Frage gestellt, ihr haftet eine geheimnisvolle und auch unheimliche Aura an, die die Fantasiewelten unserer Kindheit hervorruft – und bisweilen auch einer gewissen Grausamkeit nicht entbehrt.

Mittels subtiler Nuancen evoziert Balthus eine erstarrte, hintergründige Harmonie, so wie er selbst formuliert: „Ich habe immer das Bedürfnis das Außergewöhnliche im Gewöhnlichen zu suchen; vorzuschlagen, nicht zu bestimmen, immer etwas Rätselhaftes in meinen Bildern zu belassen.“

Ein vielfältiges kulturelles und intellektuelles Ambiente prägt sein Werk: Rainer Maria Rilke ist der erster Mentor von Balthus und dessen älterem Bruder Pierre Klossowski. Durch Rilke werden die Brüder in die mitteleuropäische Geisteswelt eingeführt; auch fördert Rilke Balthus’ Interesse an fernöstlicher Kultur. Gleichzeitig treffen sich im Pariser Salon seiner Mutter Baladine Intellektuelle und Literaten wie Julius Meier-Graefe, Klaus Mann oder André Gide, Paul Valéry und Pierre Jean Jouve. Der romantische Roman „Sturmhöhe“ von Emily Brontë beschäftigt ihn genauso wie die surreale Welt von „Alice im Wunderland“ von Lewis Carroll. Balthus pflegt Freundschaften mit Antonin Artaud, Alberto Giacometti und André Derain. Pierre Klossowski, Sekretär André Gides, ist Übersetzer von Friedrich Hölderlin und Walter Benjamin, seine Auseinandersetzung mit De Sade äußert sich in mehreren Schriften.

Balthus’ Interessen sind vielfältig und erstrecken sich auch auf das Theater – nach Kostümen und Bühnenbild für Artauds „Theater der Grausamkeit“ 1935 erstaunen die rokokohaften Entwürfe, die 1950 für Mozarts „Così fan tutte „für das Festival in Aix-en-Provence entstehen.

Nie hat Balthus einer Gruppierung angehört, sein Einzelgängertum zeigt sich auch in der Distanz zu den Surrealisten, mit denen ihn zwar die Lust zur Provokation verbindet, deren im Unterbewusstsein und im Traum verankerten künstlerischen Aktivitäten er jedoch eine Absage erteilt. Balthus ist der „Ordnung“ verpflichtet, was ihn in die Nähe der Malerei der Neuen Sachlichkeit rückt. Seine immer strukturierte Bilderwelt speist sich nicht nur aus dem Quattrocento, sondern auch aus der französischen Klassik eines Poussin oder Ingres. Als er sich in den frühen 1950er Jahren aus der Pariser Gesellschaft nach Chassy im burgundischen Morvan zurückzieht, verstärkt sich dieser Aspekt seiner Formensprache.

Von 1961 bis 1977 residiert Balthus als Direktor der Académie de France in der Villa Medici in Rom, repräsentative und organisatorische Aufgaben schränken seine malerische Tätigkeit ein. So tendiert er zur Zeichnung, auch die Fotografie wird als künstlerisches Medium eingesetzt. Der Maler konzentriert sich im Spätwerk auf weibliche Akte – dem bevorzugten Thema seines Lebens – und die Landschaft – diesmal in der Auseinandersetzung mit der chinesischen Stimmungslandschaft. Der archaisch anmutenden Stimmung seiner Bilder und deren gleichsam außer der Zeit stehenden Protagonisten bleibt Balthus immer verbunden. Er arbeitet langsam und hatte, wie sein Bruder Pierre Klossowski bereits 1957 über ihn sagte, „einen Atemrhythmus, der (den) Ackerbau treibenden Gesellschaften eigen ist und mit dem Industrialismus unserer Welt nicht im Einklang steht.“

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit den Scuderie del Quirinale und der Académie de France, Villa Medici, in Rom.


Ausstellung: Balthus

Dauer:    24. Februar 2015 bis 19. Juni 2016
Ort:      Bank Austria Kunstforum Wien
Adresse:  1010 Wien, Freyung 8
Website:  http://www.kunstforumwien.at
Facebook: http://www.facebook.com/kunstforumwien
Twitter:  https://twitter.com/kufowien
Lageplan: http://g.co/maps/k9ffd 

+++ BILDMATERIAL +++
Das Bildmaterial steht zur honorarfreien Verwendung im Rahmen der redaktionellen Berichterstattung zur Verfügung. Weiteres Bild- und Informationsmaterial im Pressebereich unserer Website auf http://www.leisure.at. (Schluss)

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