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Georgia O’Keeffe im Bank Austria Kunstforum Wien – BILD/VIDEO

ID: LCG16469 | 06.12.2016 | Kunde: Bank Austria Kunstforum Wien | Ressort: Kultur Österreich | Medieninformation

Georgia O’Keeffe, From the Faraway, Nearby, 1937, The Metropolitan Museum of Art, New York © 2016 Georgia O’Keeffe Museum/Bildrecht, Wien Foto: © BKP/The Metropolitan Museum of Art/Malcolm Varon

Ausstellung von 7. Dezember 2016 bis 26. März 2017 im Ausstellungshaus auf der Wiener Freyung zu sehen.

Bilder zur Meldung auf http://presse.leisuregroup.at/kunstforum/okeeffe

Video zur Meldung auf https://www.youtube.com/watch?v=wL8TzN94b0k

Wien (LCG) – Georgia O’Keeffe (1887–1986) war eine Begründerin der amerikanischen Moderne und eine Pionierin als Künstlerin. Die Gelegenheiten, O’Keeffe, die neben Frida Kahlo wohl berühmteste Künstlerin des 20. Jahrhunderts, in Europa zu sehen sind rar: in Österreich war sie bislang noch nie ausgestellt. O’Keeffes Werke sind auf die wichtigsten US-Museen und Sammlungen verteilt und gelten dort als Ikonen.

Das Bank Austria Kunstforum Wien zeigt ab 7. Dezember 2016 – in Kooperation mit der Tate Modern, London, und der Art Gallery of Ontario, Toronto – die bisher größte O’Keeffe-Ausstellungstour außerhalb der Vereinigten Staaten. Mit der Präsentation von 85 Werken O’Keeffes – und weiteren 60 Fotografien von befreundeten Fotografen – von insgesamt 50 Leihgebern bietet die Ausstellung die Möglichkeit, das malerische Werk dieser Ausnahmekünstlerin vollständig kennenzulernen – eine Gelegenheit, die sich je Generation wohl nur einmal eröffnet. Unter den ausgestellten Werken befindet sich auch „Jimson Weed/White Flower No. 1“ (1932) als das mit 44,4 Millionen US-Dollar (umgerechnet 41,84 Millionen Euro) teuerste Bild, das jemals von einer Künstlerin versteigert wurde.

Künstlerisches Debüt vor genau 100 Jahren

Georgia O’Keeffe, die 1887 auf einer Farm in Wisconsin geboren wurde und 1986 im Alter von 98 Jahren zurückgezogen in New Mexico starb, erlebte ihr künstlerisches Debüt in New York, wo sie erstmals 1916, vor genau hundert Jahren, in der Galerie 291 ausstellte. Dieses damals wichtigste Forum der europäischen Avantgarde wurde von dem Fotografen – und ihrem späteren Ehemann – Alfred Stieglitz (1864–1946) geleitet.

Am Beginn der Ausstellung steht O’Keeffes weniger bekanntes Frühwerk, das von der „spirituellen“ Abstraktion Wassily Kandinskys beeinflusst war, verbunden mit Ideen zur Synästhesie, dem Anliegen, „Musik in etwas für das Auge zu übersetzen“. Im Umfeld des von Männern dominierten „Stieglitz-Kreises“ beteiligte sich O’Keeffe als eine der ersten Künstlerinnen aktiv an der Begründung der amerikanischen Moderne und wirkte als solche wegweisend für nachfolgende Generationen an Künstlerinnen und Künstlern. Als Mitglied der National Women’s Party machte sie sich für die Rechte von Frauen stark. Doch schon früh, unter dem Einfluss der Schriften Sigmund Freuds, erklärte Stieglitz, für den „die Frau die Kraft ihrer Kunst aus dem Schoß bezieht“, O’Keeffes Werk zum Inbegriff des „Weiblichen“. Stieglitz’ erotische Aktfotografien von O’Keeffe ließen die Künstlerin zur Ikone der „roaring 20s“ werden und beförderten die Verschmelzung von Werk und Person. O’Keeffe verwehrte sich ein Leben lang gegen die essentialistisch-sexualisierte Lesart ihrer Kunst wie sie sich überhaupt jeder Kategorisierung als „weibliche“ Künstlerin widersetzte – so auch ihrer Vereinnahmung durch feministische Künstlerinnen in den 1970er-Jahren.

Monumentale Blumenbilder als Vorgriff auf die Pop Art

O’Keeffes monumentale, die Pop Art ankündigenden Blumenbilder der 1920er- und 1930er-Jahre zählen zu den populärsten Werken ihres Œuvres. Formale Spezifika wie der scharfe Fokus, die Ausschnitthaftigkeit und das Close-up führen O’Keeffes innovative Übersetzung fotografischer Strategien in die Malerei vor Augen. Diesen intensiven künstlerischen Dialog untermauert die Schau mit einer großen Auswahl von Fotografien von Alfred Stieglitz, Paul Strand, Ansel Adams und Edward Weston. O’Keeffes Ansichten von New Yorks Wolkenkratzern aus den 1920er-Jahren wiederum gelten als die amerikanischen Großstadtbilder schlechthin. Mit ihren Knochendarstellungen in der Wüste des amerikanischen Südwestens, die Nahblick und Fernsicht, Monumentalität und Intimität verbinden, lieferte O’Keeffe ab den 1930er-Jahren schließlich nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Stilllebenmalerei, sondern auch zur Begründung einer amerikanischen, landschaftsbasierten Ikonografie überhaupt.

O’Keeffes Werk begründet eine nationale amerikanische Kunst

Bis heute, hundert Jahre nach O’Keeffes Debüt, wird ihr Werk mit der Schaffung des „Great American Thing“ assoziiert: Wie kaum ein anderes verkörpert es das historische Vorhaben, eine nationale, amerikanische Kunst in Absetzung von der europäischen Tradition zu schaffen, die sich bei O’Keeffe in einer spezifischen Verbindung von Abstraktion und amerikanischer Landschaft ausdrückt. Es ist die intensive Erfahrung der schier grenzenlosen, unberührten Weite New Mexicos, die O’Keeffe von 1929 an zu reduzierten Landschaftsbildern inspirierte. Ihre großformatigen Serien der 1950er- und 1960er-Jahre – von Patios, Wolken, Straßen- und Flussverläufen – offenbaren ihre Suche nach malerischen Äquivalenten des unendlichen, lichtdurchfluteten Raums. Zugleich nehmen die Kunstströmungen des Abstrakten Expressionismus und Minimalismus vorweg. Die Ausstellung verdeutlicht O’Keeffes singuläre Position zwischen europäischem Modernismus und amerikanischer Nachkriegsabstraktion, zwischen Naturbezug und Abstraktion, Organischem und Geometrischem, Gefühl und Entpersönlichung.

Die Ausstellung wurde von Tate Modern in Kooperation mit dem Bank Austria Kunstforum Wien und der Art Gallery of Ontario, Toronto, realisiert.


Ausstellung: Georgia O’Keeffe

Dauer:    7. Dezember 2016 bis 26. März 2016
Ort:      Bank Austria Kunstforum Wien
Adresse:  1010 Wien, Freyung 8
Website:  http://www.kunstforumwien.at
Facebook: http://www.facebook.com/kunstforumwien
Twitter:  https://twitter.com/kufowien
Lageplan: http://g.co/maps/k9ffd 

+++ BILDMATERIAL +++
Das Bildmaterial steht zur honorarfreien Verwendung im Rahmen der redaktionellen Berichterstattung zur Verfügung. Weiteres Bild- und Informationsmaterial im Pressebereich auf https://www.leisure.at. (Schluss)

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