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The Near Future Summit 2017: Veränderung ist Realität im Alltag – BILD/VIDEO

ID: LCG17076 | 14.03.2017 | Kunde: THE NEAR FUTURE SUMMIT | Ressort: Wirtschaft Österreich | Medieninformation

The Near Future Summit 2017 im Hotel Zürserhof am Arlberg © DMC/Tamara Himler

Künstliche Intelligenz, The Future of Transport, Bots, die Arbeits- und Servicewelt von morgen und Datensicherheit waren die großen Themen, über die beim elften The Near Future Summit im Hotel Zürserhof am Arlberg diskutiert wurden. Vertreter von großen internationalen Firmen wie Siemens, VW, Google, REWE, Uber aber auch erfolgreichen Start-ups, Entscheidungsträger, Politiker und Manager sind sich darüber einig, dass Veränderung nie mehr so langsam passieren wird wie heute („heute ist der langsamste Tag in ihrem zukünftigen Leben“) und wir uns alle auf diese Entwicklung einstellen müssen.

Bilder zur Meldung auf http://presse.leisuregroup.at/dmc/tnfs_2017

Videos zur Meldung auf https://www.youtube.com/channel/UCQCcMGRqqlKLhLZmuW1gnCw

Zürs (LCG) – „Vor elf Jahren haben wir beim ersten Summit über den Einfluss der Technik auf unsere persönliche Kommunikation und unser Verhältnis zu unseren Freunden gesprochen. Heute berührt die digitale Transformation alle Facetten unseres Lebens und alle gesellschaftlichen Bereiche“, begrüßt Initiator Rudi Klausnitzer zum elften „The Near Future Summit“ im Hotel Zürserhof am Arlberg.

Umweltschonend, abgehoben und elektrisch: So werden wir uns künftig fortbewegen

„In Anbetracht von 1,2 Millionen Opfern, die jährlich durch menschliche Fehler im Straßenverkehr sterben, werden Versicherungen und Gesundheitsunternehmen große Treiber der automatisierten Mobilität sein“, stellt WIRED UK-Chefredakteur David Rowan fest.

Johann Jungwirth, Chief Digital Officer von Volkswagen, ist überzeugt davon, dass künstliche Intelligenz ein neues Zeitalter der Fortbewegung einläutet. Drei große Veränderungen werden die Automotive-Industrie treffen; Selbstfahrende Autos, elektrisch betriebene Autos, die zu mehr Nachhaltigkeit führen, und die zunehmende Urbanisierung mit Mega-Cities. „Das Auto wird nicht mehr sehr stark genutzt; 96 Prozent der Zeit steht es am Parkplatz“, so der Experte. Künftig können selbstfahrende Autos beispielsweise an der Peripherie parken und mehr Platz für Wohnbau und Erholung in den Städten schaffen. Als weiteren positiven Punkt sieht er den breiten Zugang zur Mobilität, der auch alten oder behinderten Menschen neue Möglichkeiten im Individualverkehr bietet. Künftig werden Führerscheine eher der Vergangenheit angehören. Die Verschmelzung von zwei- und dreidimensionaler Mobilität wird bereits in drei bis vier Jahren Realität sein und das Transportwesen revolutionieren.

Dennis Morgenstern, Google Industry Leader Automotive & Technology, zeigt am Beispiel von Google Translate die Lernfähigkeit von Maschinen auf. „Autos werden mehr sein als eine Blechkiste mit vier Rädern, sondern intelligente Problemlöser für die Fragestellung, wie man autonom von A nach B kommt.“ Daten werden der entscheidende Faktor in Mobilitätskonzepten sein: „Heute bietet Uber die beste User-Erfahrung und sie wird durch Daten ermöglicht.“

Volocopter-Founder Alexander Zosel erkennt in bodenunabhängigen Transportlösungen das Potenzial für enorme Einsparungen in der Infrastruktur, der teure Bau von Straßen und Tunnels entfällt.

Uber General Manager Andreas Weinberger zeigt auf, dass derzeit zwei Milliarden Autos auf der Welt für 22 Prozent der Emissionen verantwortlich sind, obwohl sie 96 Prozent der Zeit ungenutzt sind. Am Beispiel von London erklärt er das perfekte Zusammenspiel von Uber und dem öffentlichen Nahverkehr, wobei das Technologieunternehmen eine Zubringerrolle zu U-Bahnen übernimmt, da die Konsumenten besonderen Wert auf effiziente Fortbewegung legen. Angebote wie „Uber Pool“, bei denen mehrere Menschen mit einem ähnlichen Ziel gemeinsam transportiert werden, tragen zur Reduktion des Verkehrs und der Emissionen bei. Shared Mobility macht heute nur vier Prozent der weltweit zurückgelegten Kilometer aus; 2025 wird dieser Prozentsatz bereits bei 25 Prozent liegen. Shared Mobility ist ein notwendiger Schritt auf dem Weg zu einer Welt von geteilten selbstfahrenden Autos. Selbstfahrende Autos würden im Rahmen der geteilten Mobilität die Anzahl der Autos um 90 Prozent reduzieren.

Die Bots sprechen mit uns

Dass wir öfter als wir glauben mit Bots zu tun haben, zeigt Rowan am Beispiel von Wikipedia auf, wo Bots nicht nur bereits die Großzahl der Artikel erstellen, sondern auch miteinander im Wettbewerb um Eintragungen stehen. Die tiefe Integration von Bots in den Facebook Messenger ermöglicht eine neue Form der Kommunikation zwischen Kunden und Unternehmen, wobei die Spracherkennung in Tools wie Amazon Echo eine neue Interaktion mit Maschinen ermöglicht.

Tapptic-CTO Frédéric Feytons erklärt: „Wir bewegen uns vom Personal Computer zum Personal Assistant“. Sprachassistenten wie beispielsweise Amazon Alexa oder Google Echo übernehmen Dienste, die Websites in vielen Situationen nicht anbieten können, da sie im relevanten Moment – beispielsweise im Auto oder beim Kochen – nicht vom User bedient werden können. Bots werden auch Jobs kosten: Support-Hotlines und andere Formen des Kundenkontakts können bei besserer Qualität und geringeren Kosten von der Maschine übernommen werden, wodurch die Menschen mehr Ressourcen für anspruchsvollere Tätigkeiten bekommen. Jedoch gibt es auch rechtliche Fragen: Bei den US-Präsidentschaftswahlen 2016 wurden bereits 20 Prozent aller Diskussionen über die Wahl im Web von Bots geführt. Für Menschen wird es immer schwieriger zu erkennen, ob sie es mit einem Bot oder einem menschlichen Partner zu tun haben.

Auch nicht-digital schmeckt die Evolution zur Innovation gut

Almdudler-Geschäftsführer Gerhard Schilling zeigt im 60. Jahr des Bestehens der Marke, wie sich eine österreichische Traditions-Brand auch abseits digitaler Hypes zur Live-Brand entwickelt. „Wir haben als österreichisches Nationalprodukt eine starke Beziehung zu unseren Konsumenten“, nennt er eines der Erfolgsgeheimnisse. „Je größer der Erfolg, desto größer der Keim des Misserfolgs, denn Erfolg macht innovationsfeindlich“, so Schilling. Bei allem, was das Unternehmen tut, wird es von den Konsumenten an seinem Markenkern gemessen – mitten im Leben, natürlich echt und anders als erwartet, beschreibt sich das Unternehmen. „Neu darf nicht zu neu sein, um die Erwartungen der Konsumenten nicht zu enttäuschen“, sagt er zur neuen Produktlinie, die eine Evolution zur Innovation ist. Über die neue Produktschiene „Almdudler Organic“ hat sich das Unternehmen auch an einem Digital-Start-up beteiligt, um Erfahrungen in alternativen und onlinebasierenden Vertriebswegen zu sammeln.

Design Thinking: „Die Zeit“ stellt ihre Kunden in den Mittelpunkt, um langfristig zu wachsen

„Brockhaus hat über 100 Jahre enormes Geld verdient. Heute trägt Wikipedia zur Demonetarisierung bei“, beschreibt Die Zeit-Geschäftsführer Rainer Esser eines der Probleme, vor dem die Printbranche steht. Die reine Reduktion von Kosten und Steigerung von Umsätzen stellt für ihn keine nachhaltige Lösung des Problems dar. Esser empfiehlt, sich etwas von Start-ups abzuschauen und die vielen kleinen Genies im eigenen Haus auf allen Hierarchiestufen zu fördern. „Produkte und Services müssen ausschließlich nach den Bedürfnissen der Kunden entwickelt werden, wobei diese möglichst frühzeitig in den Entwicklungsprozess eingebunden werden“, erklärt er den Grundsatz des Design Thinkings mit dem Die Zeit künftig neue Produkte entwickeln möchte. In diesem Prozess empfiehlt er, schnell und oft zu scheitern, wobei er zu „bescheidenem Scheitern“ rät, um aus kleinen Fehlern zu lernen.

Mensch mit Maschine: Die Zukunft der Arbeit

„Industrie 4.0 ist eine Kreation der deutschen Industrie, um sich gegen die internationale Konkurrenz abzugrenzen“, sagt Siemens-Manager Kurt Hofstädter, der lieber vom digitalen Unternehmen spricht. Ressourceneffizienz, kurze Produktentwicklungszeiten und die Beherrschung der Komplexität zeichnen für ihn das erfolgreiche Digital Enterprise aus. Siemens investiert bereits seit zehn Jahren Milliardensummen in die digitale Industrie. Hofstädter rechnet damit, dass es noch zehn bis 15 Jahre dauern wird, bis durchgängig digitale Fabriken Realität sein werden. Österreich hat dabei gute Karten, wenn es die sich bietenden Chancen nützt. Seine Forderung: „Unsere Bildungsysteme müssen Frauen noch bessere Chancen und Anreize bieten, sich in technischen Berufen ausbilden zu lassen“.

BILLA-Vorstand Robert Nagele beschäftigt sich bereits seit zehn Jahren mit der digitalen Transformation, wobei die Handelskette sich als 360-Grad-Haushaltsversorger positioniert. Prozesse wie Bezahlmodelle, Data Mining, digitale Kommunikation und Online-Shopping sind die vier großen Themenbereiche, in der die Handelskette als digitaler Vorreiter engagiert ist. „Wir möchten die gesamte Bandbreite von online bis stationär anbieten. Reine Online-Anbieter wie Amazon steigen jetzt in den stationären Handel ein, da sie erkennen, dass die Menge der Konsumenten nur über den dualen Weg adressierbar ist“, sagt Nagele. BILLA wird auch künftig über einen starken stationären Handel verfügen, der einen wesentlichen Touchpoint mit den Konsumenten darstellt. Die Digitalisierung wird nicht zu einem Abbau, sondern eher zu zusätzlichen Stellen führen.

Anexia-Gründer Alexander Windbichler sieht durch die Digitalisierung besseres Beschäftigungspotenzial für die Mitarbeiter, die sich anspruchsvolleren Aufgaben widmen können. Er sieht einen Trend im Rückführen („Inshoring“) von technischen Arbeitsplätzen, da im Moment die Personalkosten in Österreich in manchen Bereichen günstiger als zum Beispiel in Bukarest sind.

Sicherheit geht uns alle an

„Wenn sogar Christoph Leitl in der ORF Zeit im Bild über Cyber Security spricht, ist das Thema wirklich in der Breite angekommen“, leitet Tailored Media Group-Founder Maximilian Nimmervoll in das Thema Datensicherheit ein.

Rund 5.000 Hackerangriffe finden pro Minute weltweit statt und nur 6,3 Prozent der Unternehmen gelten als sicher. Cyberkriminalität hat im Jahr 2016 einen Schaden von 280 Milliarden US-Dollar verursacht und bereits jedes fünfte Unternehmen ist bereits Opfer von Cyber-Attacken. „Das Internet of Things, kontaktloses Bezahlen oder selbstfahrende Autos sind attraktive Ziele für Cyber-Kriminelle“, warnt Nimmervoll.

Die EU Datenschutz-Grundverordnung kommt

Österreich führte als eines der ersten Länder bereits 1970 ein Datenschutzgesetz ein. Im Mai 2018 wird die neue EU Datenschutz-Grundsatzverordnung in Kraft treten und stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen. „Die Unternehmen sind verpflichtet, die Einhaltung der Verordnung nachzuweisen, womit die gesamte Beweislast auf den Datenverarbeiter übergeht“, informiert Datenschutz-Experte Gerhard Kunnert aus dem Bundeskanzleramt. Unternehmen sind verpflichtet, Angriffe binnen 72 Stunden an die Datenschutzbehörde zu melden, womit erstmals die gesamte Bedrohungslage erfasst werden kann. Drakonische Strafen von bis zu 20 Millionen Euro seien für österreichische KMUs jedoch nicht zu erwarten, beruhigt Kunnert – hier wird die Datenschutzbehörde jeweils individuell entscheiden.

Smartphones machen Bankgeschäfte sicherer

Für N26-Founder Valentin Stalf ist die Auseinandersetzung mit Sicherheitsstrategien der Alltag. Der erfolgreiche Online-Banker setzt auf dynamische Cybersecurity-Konzepte und auf die Zusammenarbeit mit externen Unternehmen bei der Entwicklung der Sicherheitsarchitektur, um interner Betriebsblindheit vorzubeugen. „White Head Hacker“, die das Unternehmen aktiv auf Sicherheitslücken hinweisen, werden finanziell entlohnt und aktiv eingebunden.

„Die Abwicklung der Bankgeschäfte in Echtzeit über das Smartphone erhöht nicht nur die User-Experience, sondern wirkt sich auch positiv auf die Sicherheit aus“, unterstreicht Stalf einen der Vorteile seines Systems.

Ein wesentliches Ziel des Summit ist es, Top-Entscheider aus unterschiedlichsten Branchen an einen Tisch zu bekommen und sich den Herausforderungen der unmittelbaren Zukunft zu stellen und neue Konzepte der Bewältigung dieser Herausforderungen zu präsentieren.

Visionäre am Berg

Über Themen, die uns künftig bewegen werden, diskutierten unter anderem Medienminister Thomas Drozda, Tailored Media Group-Founder Lorenz Edtmayer, Die Zeit-Geschäftsführer Rainer Esser, Bertelsmann-Manager Stefan Fabrizii, Wiener Stadthalle-Direktor Wolfgang Fischer, Runtastic-Gründer Florian Gschwandtner, Politikerin Elisabeth Hakel, VGN-Generalbevollmächtigter Helmut Hanusch, ÖBB-Managerin Kristin Hanusch-Linser, GroupM-Manager Michael Himmer, Siemens-Manager Kurt Hofstädter, techbold-Chef Damian Izdebski, styria digital one-Geschäftsführer Alexis Johann, kurier.at-Chefredakteur Stefan Kaltenbrunner, DocLX-Founder Alexander Knechtsberger, DocLX-Manager Thoma Kroupa, Die Zeit Österreich-Mastermind Sebastian Loudon, Jurist Markus Ludvik, pilot@media.at-Geschäftsführer Andreas Martin, BILLA-Vorstand Robert Nagele, Digital Entrepreneur George Nimeh, Tailored Media Group-Founder Maximilian Nimmervoll, Kobza Media-Geschäftsführer Nikolaus Pelinka, DMC-Geschäftsführer Ewald Pichler, Your Family Entertainment-CEO Stefan Piech, VGN-Owner Horst Pirker, DDWS-Geschäftsführer Thomas Plötzeneder, Vorarlberger Nachrichten-Chef Gerold Riedmann, WIRED UK-Chefredakteur David Rowan, Verleger Eugen A. Russ, Bankerin Sonja Sarközi, Almdudler-Geschäftsführer Gerhard Schilling, REWE-Sprecherin Ines Schurin, Austrian Airlines-Managerin Cornelia Sebic, Investor Rudi Semrad, Kobza Integra-Geschäftsführerin Beatrix Skias, N26-Founder Valentin Stalf, Unternehmer Johannes Strohmayer, N26-Founder Maximilian Tayenthal und TV-Producer Marc Zimmermann.

+++ BILDMATERIAL +++
Das Bildmaterial steht zur honorarfreien Veröffentlichung im Rahmen der redaktionellen Berichterstattung zur Verfügung. Weiteres Bild- und Informationsmaterial im Pressebereich auf https://www.leisure.at. (Schluss)

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