„Ekrem Yalcindag: Seeing the World Anew“ im Bank Austria Kunstforum Wien – BILD
ID: LCG23263 | 30.06.2023 | Kunde: KAI MIDDENDORFF GALERIE | Ressort: Kultur Österreich | APA-OTS-Meldung
Vernissage am 6. Juli 2023, um 18.00 Uhr. Von Robert Fleck kuratierte Ausstellung ist bis 1. August 2023 im Bank Austria Kunstforum Wien auf der Freyung bei freiem Eintritt zu sehen. Die Ausstellung ist Hermann Nitsch gewidmet.
Bilder zur Meldung in der Mediendatenbank
Wien (LCG) – Die von Kunsthistoriker Robert Fleck kuratierte Ausstellung „Ekrem Yalcindag – Seeing the World Anew“ umfasst mehr als 70 Werke aus den aktuellen Werkgruppen des Künstlers. Die außergewöhnlichen Oberflächen seiner Bilder entfalten in den lichterfüllten Ausstellungsräumen eine einmalige Wirkung. Ekrem Yalcindag zählt zu den renommiertesten türkischen Künstlern der Gegenwart und widmet die Ausstellung seinem engen Freund Hermann Nitsch (1938 – 2022).
Seine Gemälde bestehen aus mosaikartigen Netzen aus kleinen, abstrahierten Blütenformen, welche die kompletten Bildflächen füllen. Ihre erhabene, reliefartige Oberfläche entsteht, indem der Künstler Ölfarbe mit einem Miniaturpinsel millimeterdick aufträgt und feine Linien stehen lässt.
„Höhen und Tiefen wechseln sich ab wie nie in der westlichen Malereitradition“, so Fleck.
Für das Malen eines einzigen Bildes, das nicht nur visuelle, sondern auch taktile Reize entfaltet, benötigt der Künstler mehrere Wochen. „Sein ganzes Unternehmen hat einen rituellen Aufbau. Was er macht, entspricht einem Ritual“, schrieb Nitsch über Yalcindags Kunst. Im Zentrum der Ausstellung stehen die Arbeiten aus seiner jüngsten Werkserie „Natures“, die erstmals zu sehen sind. In diesen großformatigen Bildern kombiniert der Künstler seine Malerei mit Holzdruck und Siebdruck, was einem Quantensprung in seinem Œuvre gleichkommt.
Yalcindag verwendet einfache Holzbretter und druckt deren Maserung als All-Over-Print auf die Leinwand. Diese Spuren des Lebens und Wachsens korrespondieren mit dem feinen Liniennetz seiner Malerei, die sich bei diesen Werken komprimiert in den Kreisformen findet. Über die Holzdruckpartien druckt Yalcindag mittels Siebdrucks große Pflanzenmotive, womit er Andy Warhol, der diese Technik seit den 1960er-Jahren einsetzte, seine Ehre erweist. Statt „Ikonen“ der westlichen Konsum- und Medienwelt, verteilt Yalcindag große Pflanzenmotive frei über die Bildfläche. Wie Warhol (oder auch Nitsch) verzichtet Yalcindag in seiner Kunst stets auf einen konventionellen, europäisch-westlichen Malduktus (hervorgebracht durch Farbe und Pinsel) zugunsten einer überindividuellen und damit grundlegende Prinzipien sichtbar machenden Bildsprache. Bei Yalcindag ist es seit jeher eine Auseinandersetzung mit der Bildkultur des Ornamentalen.
Angesichts der drohenden Klimakatastrophe erhält die Ausstellung ungeahnte Aktualität. Denn die enorme Relevanz der Pflanzen für unser Überleben ist uns heute bewusster denn je.
Ein Ausstellungsraum widmet sich auch acht Tondi des Künstlers. Seit 1997 entwickelt Yalcindag parallel zu seinen ornamental-vegetabilen Bildern eine Werkserie mit starkfarbigen Rundbildern, von denen es seit wenigen Jahren auch monochrome Variationen gibt. Die Farbkombinationen entlehnt er der außerbildlichen Wirklichkeit, zu der seine abstrakten Arbeiten auf subtile Art in Beziehung stehen. Denn das Kolorit der pastos gemalten Tondi basiert auf Eindrücken von Farbkombinationen, die der Künstler im Alltag, auf Reklametafeln, Schaufensterdekorationen oder Kleidungen gesehen hat. Yalcindag übersetzt die Farbeindrücke in seine Rundbilder, die er folgerichtig mit „Impressions from the Streets“ betitelt. Die Gegenstände selbst jedoch tauchen in diesen Werken nicht mehr auf. So transferiert Ekrem Yalcindag Gesehenes und Erlebtes in eine unverwechselbare, abstrakte Bildwelt.
„Da ist eben ein richtiger Künstler zwischen Orient und Okzident am Werk, der in Berlin, Frankfurt, Istanbul und Wien arbeitet. Er hat die Kraft und die Größe verschiedene Kulturen zu bewältigen und zu verbinden. Seine Arbeit ist nirgendwo ein Fremdkörper, sie ist vielleicht ein Ausdruck eines neuen Weltbewusstseins“, schrieb Nitsch über Yalcindag.
Über den Künstler
Ekrem Yalcindag (geboren 1964 in Gölbasi, Türkei) studierte ab 1985 Kunst an der Dokuz Eylül Universität in Izmir. 1994 zog der junge Künstler nach Deutschland, um an der Städelschule in Frankfurt am Main bei Thomas Bayrle und Hermann Nitsch seine Studien fortzusetzen. 1999 nahm Nitsch Yalcindag als Meisterschüler an. Yalcindags Werke wurden weltweit in zahlreichen Ausstellungen gezeigt und befinden sich in bedeutenden Sammlungen wie dem Kunstmuseum Stuttgart, dem Istanbul Modern, dem Zürcher Museum Haus Konstruktiv, der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, der Sammlung Goetz in München, der Arthena Foundation in Düsseldorf oder der Borusan Collection in Istanbul. Ekrem Yalcindag lebt und arbeitet in Istanbul und Frankfurt am Main.
Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog mit einem Text von Robert Fleck.
Vernissage am 6. Juli 2023
Zur Vernissage am Donnerstag, den 6. Juli 2023, um 18.00 Uhr, spricht
Robert Fleck, Kunsthistoriker und Kurator.
---------- Vernissage: „Ekrem Yalcindag: Seeing the World Anew“ ---------- Datum: Donnerstag, 6. Juli 2023 Uhrzeit: 18.00 Uhr Ort: Bank Austria Kunstforum Wien Adresse: 1010 Wien, Freyung 8 Lageplan: goo.gl/maps/tCMLwUqdCS2bmfwr6 Website: kunstforumwien.at
+++ AKKREDITIERUNG +++
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist ausschließlich nach vorheriger Anmeldung auf einladung.cc möglich.
+++ COMPLIANCE HINWEIS +++
Transparenz ist uns wichtig! Durch Ihre Anmeldung gehen wir davon aus, dass Sie den Termin im Rahmen Ihrer journalistischen Tätigkeit bzw. Ihrer Repräsentationsaufgaben und in Übereinstimmung mit den für Sie gültigen Compliance-Richtlinien wahrnehmen.
+++ BILDMATERIAL +++
Das Bildmaterial steht zur honorarfreien Veröffentlichung im Rahmen der redaktionellen Berichterstattung zur Verfügung. Weiteres Bild- und Informationsmaterial im Pressebereich auf leisure.at (Schluss)
Rückfragen & Kontakt
leisure communications
Marlies Brenn
Tel.: +43 664 8563003
mbrenn@leisure.at