Der 4PIONEERS Day macht den Auftakt in das 4GAMECHANGERS Festival 2024: Finanzen, Tech und Unternehmertum im Fokus – BILD
ID: LCG24148 | 14.05.2024 | Kunde: 4GAMECHANGERS Festival | Ressort: Medien Österreich | Medieninformation
Den Startschuss gibt das 4GAMECHANGERS Festival am 14. Mai 2024 mit dem 4PIONEERS Day und widmet sich den Themen Unternehmertum, Finanzen, Innovationen und Tech. Am Vormittag auf der Bühne standen Martin Biedermann, Nina Kaiser, Ott Velsberg, Vanessa Cann, Larissa Kravitz und Monika Rosen.
Bilder zur Meldung in der Mediendatenbank
The Power of Cooperation
Zum bereits achten 4GAMECHANGERS Festival begrüßen am Dienstagvormittag Co-Founderin Nina Kaiser und ORF-Kommunikationschef Martin Biedermann in der Wiener Marxhalle. Das gewohnt dichte Programm des 4GAMECHANGERS Festival adressiert vom 14. bis 16. Mai 2024 global tätige Unternehmer, Visionäre, Meinungsmacher und Innovatoren von morgen. Mit Ausführungen über „The Power of Cooperation“, Keynotes über Verminderung des CO2-Fußabdrucks sowie die Entwicklungen der Künstlichen Intelligenz (KI) und Panels, die sich mit den Themen „Nachhaltige Geldanlage“ und „Mutiges Investieren“ befassten, bot der Vormittag des 4PIONEERS Day einen mehr als gebührenden Einstieg in das größte Innovations- und Digitalisierungsfestival Europas. Für musikalische Unterhaltung sorgten Nina Sofie und FIVA.
„Zum dritten Mal in Folge feiert der ORF die ‚Power of Cooperation‘ und setzt damit ein wichtiges Signal für den österreichischen Medienmarkt. Diese enge und erfolgreiche Zusammenarbeit mit ProSiebenSat.1 PULS 4 ist ein Paradigmenwechsel auf dem österreichischen Medienmarkt“, so Biedermann.
„Mit über 60 Prozent Speakerinnen haben wir einen besonders hohen Frauenanteil, mit dem wir Female Empowerment am 4GAMECHANGERS Festival leben. Das größte Digitalisierung- und Innovationsfestival Europas schafft neue Perspektiven und ermöglicht Begegnungen auf Augenhöhe“, sagt Kaiser.
4GAMECHANGERS Festival wird nachhaltiger
Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen ziehen sich durch das gesamte Programm des Festivals. Gemeinsam mit der OMV reduziert das Festival heuer erstmalig den CO2-Fußabdruck bei der Anreise der Speaker. Sie legen insgesamt 600.000 Kilometer mit dem Flugzeug zurück, um live in Wien aufzutreten. Dafür wird altes Speiseöl in Sustainable Aviation Fuel umgewandelt. Im kommenden Jahr strebt die Veranstaltung bereits eine Zertifizierung als Green Event an.
Estland: Das Silicon Valley Europas setzt auf bürgerzentrierte Verwaltung und trifft datenbasierte Entscheidungen
Estland gilt als Vorreiter bei Data Governance und Künstlicher Intelligenz. Diese Rolle hat sich das Land unter der Führung von Government Chief Data Officer Ott Velsberg erwartet. Vor sechs Jahren hat sich das Land für eine Investitionspolitik in Künstliche Intelligenz entschieden, um eine positive Entwicklung für das Land zu ermöglichen. Eine Fragestellung war der drohende Verlust von Arbeitsplätzen sowie neue Chancen in der digitalen Verwaltung. Dabei verfolgt Estland einen bürgerzentrierten Zugang und unterstützt Menschen bei prägenden Ereignissen wie der Geburt eines Kindes aktiv und durch vollautomatisierte Prozesse. Werden Menschen arbeitslos, erhalten sie etwa Vorschläge für neue Jobs oder passende Aus- und Weiterbildungen, um möglichst rasch wieder in den Arbeitsmarkt integriert zu werden. Die durchgehende Integration von Künstlicher Intelligenz steigert das Bruttoinlandsprodukt bereits um acht Prozent. Das Land ist global führend in der Nutzung von KI-Lösungen, die bereits von 75 Prozent der Unternehmen eingesetzt werden.
„Ich vermisse ein rasches Vorankommen Europas bei der Nutzung von Künstlicher Intelligenz. Wir dürfen nicht nur über generative KI sprechen, sondern müssen das Thema breiter erfassen, um alle Vorteile zu nutzen. Die umfassende Integration von KI in die gesamte Verwaltung ermöglicht es unserer Premierministerin, datenbasierte Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig vereinfachen wir das tägliche Leben für unsere Bürgerinnen und Bürger“, erklärt Velsberg.
Bei der Entscheidung in KI zu investieren sah sich auch Estland mit Skepsis konfrontiert. Durch die transparente Kommunikation mit den Bürgern und der Wirtschaft werden die Vorteile der Technologie auf breiter Basis anerkannt und die Grundhaltung hat sich zum Positiven gewandelt. Die Interaktion der Bürger mit der Verwaltung ist auch heute über alle Kanäle wie Telefon, Messenger oder digital möglich. Bürger werden nicht gezwungen, bestimmte Kanäle zu nutzen, sondern haben die Möglichkeit nach individuellen Bedürfnissen in allen Themenbereichen mit dem Staat zu interagieren.
Künstliche Intelligenz in der Europäischen Union
Netflix, Spotify und soziale Netzwerke haben Jahre und Jahrzehnte gebraucht, um die Breite der Gesellschaft zu erreichen. ChatGPT hat es in nur zwei Monaten geschafft. Vanessa Cann (NYONIC) sieht eine enorme Demokratisierungswelle im Umgang mit Künstlicher Intelligenz, da die einfache Nutzung – beispielsweise in der Bildgenerierung und -modifikation – jedermann einen Zugang zu KI-Tools bietet. Aktuelle Einschätzungen gehen von einer Steigerung der Wirtschaftsleistung von 15 bis 40 Prozent aus, wenn KI-Lösungen in bestehende Produkte und Prozesse integriert wird.
„Europas Industrie fokussiert beim Einsatz von KI derzeit auf kleine Verbesserungen, aber nicht auf große Innovationen und gänzlich neue Produkte. Europa hat die Chance, Anwendungsweltmeister zu werden, hat jedoch wenig Einfluss auf die Entwicklung der Grundlagentechnologie“, analysiert Cann.
Internationale Beispiele zeigen weitreichende Möglichkeiten auf: Die global aktive Supermarktkette 7-Eleven nutzt Künstliche Intelligenz beispielsweise in der Produktplanung, indem Trends auf sozialen Medien automatisch analysiert werden. Die Prozessplanung wird um 90 Prozent verkürzt. General Motors nutzt KI-Tools in der präventiven Wartung, um Ausfälle in der Produktion zu vermeiden, die pro Minute mit 20.000 US-Dollar zu Buche schlagen. Cann prophezeit eine sehr enge Zusammenarbeit zwischen Mensch und Künstlicher Intelligenz.
Mensch oder Maschine: Wer hat die Macht?
Über Künstliche Intelligenz diskutierten am 4GAMECHANGERS Festival mit Moderatorin Gundula Geiginger (PULS 4), Vanessa Cann (NYONIC), Sepp Hochreiter (Universität Linz), Othmar Karas (Europäisches Parlament), Wolfgang Leindecker (Microsoft), Ursula Poznanski (Autorin) und Collien Ulmen-Fernandes (Schauspielerin und Autorin).
Frauen ab 47 Jahren werden in der Branche unsichtbar, meint Ulmen-Fernandes. Harrison Ford hat bereits einen Film mit seinem jüngeren Ich gedreht. Die Schauspielerin sieht gravierende Auswirkungen auf den Jugendwahn durch die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz. Die Erstellung von Deep Fakes verlange keine technischen Fähigkeiten mehr und Betroffene seien kaum geschützt, warnt Ulmen-Fernandes.
„Wir brauchen jetzt eine aktive Auseinandersetzung mit Künstlicher Intelligenz, um die Spielregeln zu definieren. Wir dürfen sie nicht als abstraktes Zukunftsthema missverstehen“, unterstreicht Ulmen-Fernandes.
Poznanski ist besorgt über den Umgang mit geistigem Eigentum, das Künstlicher Intelligenz als Trainingsmodell dient.
„Deep Fakes sind ein demokratiepolitisches Problem, wenn die Menschen dem Gesehenen und Gehörten nicht mehr trauen können. Eine reine Kennzeichnung von KI-generierten Inhalten wird nicht ausreichend sein“, zeigt sich Poznanski besorgt.
Leindecker konstatiert, dass erstmals in der Geschichte der technischen Entwicklung intellektuelle Arbeit von Menschen ersetzt werden kann. Er sieht eine Transformation der Berufsbilder kommen, aber keinen kompletten Wegfall einzelner Berufe.
„Zukunftsoptimismus und notwendige Regelwerke sind kein Widerspruch. Microsoft setzt große Ressourcen für den verantwortungsvollen Umgang mit Künstlicher Intelligenz ein“, sagt Leindecker.
Cann fordert KI-Modelle, die dem europäischen Kultur- und Werteverständnis entsprechen, räumt jedoch ein, dass das Urheberrecht nicht mehr den aktuellen technischen Möglichkeiten entspricht. Sie erkennt eine Chance für etablierte Medienmarken in ihrer journalistischen Gatekeeper-Rolle. Zudem hält sie eine Kennzeichnungspflicht für Inhalte, die mit Künstlicher Intelligenz erstellt wurden, um den Menschen mehr Orientierung zu geben, für unabdingbar.
„Europa ist mit dem AI Act Vorreiter in der Regulierung und erschwert dadurch die Grundlagenentwicklung. Ähnlich wie die Datenschutzgrundverordnung schadet diese Bürokratie vor allem Klein- und Mittelunternehmen“, kritisiert Cann.
Europapolitiker Karas wünscht sich im Umgang mit Künstlicher Intelligenz mehr Medienkompetenz der Menschen und verstärkten internationalen Austausch, da das Thema nicht geografisch isoliert betrachtet werden kann.
„Wir müssen von einer politischen in eine gesellschaftliche Debatte kommen, Risiken erkennen, Chancen nützen und Ängste nehmen. Künstliche Intelligenz ist eine globale Entwicklung, die eine Wettbewerbsfrage für Europa ist. In den letzten Jahren entstand eine große Abhängigkeit von globalen Anbietern. Der AI Act der Europäischen Union ist ein erster Schritt zu mehr Souveränität“, erklärt Karas.
Hochreiter spricht von einem Wettrüsten der KIs zwischen den Tools, die Deep Fakes erstellen und jenen, die sie entlarven. Im AI Act der Europäischen Union erkennt er Schwachstellen, die zu einem Nachteil im globalen Wettbewerb führen und europäische Entwicklungen benachteiligen. Beispielsweise werden transparente Open-Source-Modelle als Risiko eingestuft.
„In ChatGPT stecken amerikanische Sprache, Kultur und Wertevorstellung drin. Wir brauchen KI-Modelle, die der europäischen Kultur entsprechen und auf europäischen Daten basieren“, ist Hochreiter überzeugt.
Ethische Fragen im „industriellen Metaverse“
Als große Trends in der Industrie erkennt Patricia Neumann (Siemens) Urbanisierung, Demokratisierung, Globalisierung und Klimawandel. Transparenz ist der entscheidende Faktor im Umgang mit Daten und Künstlicher Intelligenz. Sie spricht vom „industriellen Metaverse“, das Unternehmen im Produktdesign, der Produktion und in Lieferketten digital verbindet. Siemens simuliert neue Produkte und Produktionsanlagen gemeinsam mit Partnern durch die gesamte Lieferkette, um effizienter, nachhaltiger und ressourcenschonender zu agieren.
„Im ‚industriellen Metaverse‘ werden analoge Produkte digital geplant. Im industriellen Kontext haben Österreich und Europa eine enorme Chance den Standort künftig attraktiv zu halten. Österreich kann seine Vorteile als Forschungs- und Entwicklungsstandort besser nutzen“, hält Neumann fest.
Ethische Fragen im Zusammenhang mit der technologischen Entwicklung müssen im Dialog mit einer breiten Stakeholder-Basis besprochen werden, um breiten Konsens über geografische und kulturelle Grenzen hinweg zu schaffen. Zur Definition ethischer Standards sollen auch Daten und Technologien herangezogen werden, wobei die Letztentscheidung beim Menschen verbleibt.
Innovation durch Kreativität
Bis zu 400.000 Menschen in Österreich durchleben eine depressive Phase in ihrem Leben, die meist durch Medikamente und nicht ausreichend behandelt wird. Das Institute of Science and Technology Austria forscht an einer zusätzlichen Behandlungsmethode mit Brillen und Lichtimpulsen, womit ein neuer Behandlungsansatz für rund 6,5 Prozent der Bevölkerung entsteht. Die Grundlagenforschung sieht Martin Hetzer (Institute of Science and Technology Austria) mit Ungeduld konfrontiert, da sie langwierig und teuer ist. Er spricht sich für einen Fall der Barriere zwischen Grundlagenforschung und angewandter Forschung aus.
„Wir schaffen ein Umfeld, in dem Forschung vernetzter und effizienter erfolgt“, sagt Hetzer.
Finanzierung von Innovation und Forschung
Mit Rainer Nowak (Kronen Zeitung) diskutieren Henrietta Egerth-Stadlhuber (Forschungs Förderungs Gesellschaft), Valerie Höllinger (Austrian Standards) und Patricia Neumann (Siemens).
3,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts fließen in Österreich in Forschung und Entwicklung, womit sich das Land mit seinem engen Ökosystem an dritter Stelle in der Europäischen Union befindet.
„Als ‚Innovation Follower‘ ist Österreich gut. Wir müssen jedoch ‚Innovation Leader‘ werden. Wir dürfen nicht in Mittelmäßigkeit verharren und Rahmenbedingungen schaffen, die Innovation, Forschung und Produktion verbinden“, meint Egerth-Stadlhuber.
Qualitätsgesicherte Standards sind für Höllinger die Basis, um Innovationen schneller umzusetzen. Neumann erachtet Österreich für einen guten Standort durch das hohe Ausbildungsniveau sowie die Institutionen im Bereich Forschung und Entwicklung.
„Um als Standort attraktiver zu werden und Fachkräfte anzuziehen, muss es möglich sein, Produkte und Dienstleistungen schneller auf den Markt zu bekommen“, ist Höllinger überzeugt.
„Im Wettbewerb mit den Vereinigten Staaten und Asien muss sich Europa auf seine Stärken fokussieren und differenzieren“, unterstreicht Neumann.
Künstliche Intelligenz als Gamechanger in der Arbeitswelt
Entgegen aller Schlagzeilen und geschürten Befürchtungen, ist Künstliche Intelligenz nicht gekommen, um Arbeitsplätze zu killen. Sead Ahmetovic (We Are Developers) sieht eine sich wiederholende Panikwelle bei jeder großen technologischen Innovation. Entgegen aller Befürchtungen hat die Digitalisierung neue Arbeitsplätze geschaffen. Das Aussterben von Berufsbildern ist historisch ebenso üblich wie das Entstehen neuer Jobs
„Künstliche Intelligenz nimmt den Menschen ungeliebte Arbeiten ab. Sie gibt uns die Möglichkeit, in dem besser zu werden, in dem wir bereits jetzt schon gut sind“, lautet Ahmetovics positiver Ausblick in die Zukunft.
Nachhaltig investieren: Zwischen Impact Investing und Philanthropie
Mit Monika Rosen (Österreichisch-Amerikanische Gesellschaft) diskutieren Birgit Radl-Wanko (Younus), Jörg Moshuber (Schoellerbank), Johannes Ortner (Alia), Simon Weiler (E-Fundresearch) und Michaela Ernst (Sheconomy).
Während Philanthropie auf einen Social Return on Invest abzielt, erwirkt Impact Investing positive Auswirkungen auf Gesellschaft und Umwelt bei marktadäquaten Renditen. Unternehmen werden künftig auf Basis ihrer Wirkung auf die Gesellschaft bewertet werden und Gewinne erzielen. Die Europäische Union hat attraktive Rahmenbedingungen für nachhaltige und grüne Investments geschaffen.
„Frauen sind nicht nur durch Zahlen und Gewinne, sondern auch durch Geschichten ansprechbar, was ihr Investment bewirkt. Sie haben den Willen, die Gesellschaft mitzugestalten“, berichtet Ernst aus der Praxis.
Transparenz und Offenlegung sind für Weiler das Um und Auf, um potenzielle Investoren für nachhaltige Investitionen anzusprechen. Die Vielfalt der Nachhaltigkeitsindizes stellt Anleger vor Herausforderungen
„Nachhaltige Investments sprechen neue Investorinnen und Investoren an, wodurch der zurückhaltende Investmentmarkt in Österreich belebt wird“, ist Weiler überzeugt.
„Die ESG-Standards geben Anlegerinnen und Anlegern mehr Sicherheit und Vergleichbarkeit in einem komplexen Markt. Gleichzeitig sind Unternehmen gefordert, sich in diesen Bereichen zu verbessern“, sagt Moshuber.
„Unternehmen müssen transparent und greifbar darstellen, wie sie Nachhaltigkeitsziele erreichen und an welchen Bereichen sie arbeiten, um Anlegerinnen und Anleger anzusprechen“, unterstreicht Radl-Wanko.
Ortner sieht einen wachsenden Druck auf Unternehmen, Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Trotz ausufernder Berichtspflicht und enormer Bürokratie wirken finanzielle Anreize bei gewinnorientierten Unternehmen stark als positiver Anreiz.
„Unternehmen können durch Investitionen und attraktive Kredite zu Optimierungen angeregt werden. Investments sind wie Wahlen: eine Abstimmung und alle sind wahlberechtigt“, erklärt Ortner.
Von der Krise zu neuen Chancen – finanzielle Absicherungen nach der Scheidung
Investorella Larissa Kravitz unterstreicht die Bedeutung von finanziellen Diskussionen in Partnerschaften, um nach einer Trennung eine Absicherung zu gewährleisten.
„Das Wichtigste ist, in der Partnerschaft offen über Finanzielles zu reden. Machen wir Pension Splitting? Investieren wir? Was passiert gegebenfalls nach einer Trennung mit dem Ersparten?“, erachtet Kravitz als zentrale Fragen.
Zur finanziellen Absicherung rät die Finanzexpertin, schon zu Beginn der Berufslaufbahn zu investieren, idealerweise, indem man fünf bis zehn Prozent des Nettoeinkommens spart. Carmen Thornton (Thornton & Kautz Rechtsanwälte) hebt hervor, wie kritisch es vor allem für Frauen sei, sich in der Ehe nicht über die finanziellen Verhältnisse und das Einkommen des Partners zu informieren. Dieses Wissen sei entscheidend, um im Falle einer Trennung richtig handeln zu können.
„Ich kann bei einer Scheidung nur wissen, was ich bekommen kann, wenn ich über das Vermögen meines Partners Bescheid weiß,“ ist sich Thornton sicher.
Laut beiden Expertinnen sei die Ehe nicht nur eine emotionale, sondern auch eine finanzielle Sicherheit und betonen die Wichtigkeit einer gründlichen Vorbereitung.
Fearless Investing – Mut zum Investieren
Beim Panel „Fearless Investing“ diskutierten Christian Niedermüller (Blocktrade & Co-Founder SMAPE Capital), Yasmine Mesloub (Femme Finance), Lisa Fassl (Fund F by Female Founders), Lukas Enzersdorfer-Konrad (Bitpanda) und Monika Rosen (ÖAG) mit Moderator Wolfang Schiefer über die 100 Milliarden Euro, die im konservativen Österreich noch unverzinst auf Girokonten herumliegen, das große Thema der mangelnden Finanzbildung und die Problematik, dass über Geld in der Gesellschaft nicht gesprochen werden darf.
„Das Thema Börse wird in den Medien dämonisiert, dazu kommt mangelndes Know-how der Masse. Finanzbildung wäre ein erster Schritt, dem entgegenzuwirken und Risiken und Chancen besser abzuschätzen“, subsumiert Rosen.
Das Thema Finanzbildung sollte besonders bei Frauen verstärkt vorangetrieben werden. Laut Lisa Fassl gibt es zwar viel Interesse in Österreich zum Thema Investment, jedoch mangelndes Wissen. Female Empowerment ist eines der aktuellsten Themen hierzulande und die Einführung eines eigenen Schulfachs zum Thema finanzielle Bildung wäre Fassl zufolge hilfreich.
„Es gibt mittlerweile viele Möglichkeiten, einfach und breit zu investieren. Das Problem in Österreich liegt an der Awareness und der Finanzbildung. Um die Pensionslücke zu schließen, müssen wir diese Bildung stärken und auch Aktienvorsorge positiver besetzen“, so Niedermüller.
Bei Kryptowährungen ist die Einstiegsbarriere besonders gering. Drei positive Eigenschaften sind die Teilbarkeit, die jederzeitige Möglichkeit Bitcoins zu erwerben oder zu verkaufen sowie die Versendbarkeit. Dennoch: es ist eine hochriskante Assetklasse. Krypto und Blockchain eröffnen auf jeden Fall neue Geschäftsmodelle und sind für Risikokapitalgeber interessant.
Trotzdem haben Kryptowährungen eine extrem hohe Volatilität und der leichte Einstieg sollte Rosen zufolge kein Anreiz in den Markteinstieg sein, denn Krypto ist fundamental nicht greifbar. Bei Aktien kauft man einen Anteil an einem Unternehmen und ist beteiligt.
„Drei Gruppen interessieren sich zunehmend für Investitionsmöglichkeiten: Menschen, die erben, arbeitende Menschen und Frauen in Beziehungskrisen. Der Zeitfaktor ist extrem wichtig. Jeden Tag ein finanzielles Rendez-vous mit sich selbst ist ein guter Start“, so Mesloub.
In den USA ist die Bereitschaft zum Scheitern und für Risiko deutlich höher
„Österreicherinnen und Österreicher müssen anfangen, ihr Kapital passiv arbeiten zu lassen. Erste Schritte sind das Festlegen eines Anlagehorizonts, sich Gedanken über Pensionsvorsorge zu machen und entweder kleinere Beträge zu investieren oder an eine breite Portfoliostreuung zu denken“, führt Enzersdorfer aus.
Erfolgreich mit Bitpanda
Lukas Enzersdorfer-Konrad (Bitpanda) betont in seinem Vortrag die Wichtigkeit von Einfachheit, Vertrauen und Zugänglichkeit beim Investieren, um die Einstiegsbarrieren zu überwinden. Seit 2014 hat Bitpanda, mit Hauptsitz in Österreich und 700 Mitarbeitern weltweit, Kryptowährungen leicht zugänglich gemacht und zeigt, dass bereits ab einem Euro investiert werden kann. Das Unternehmen betont die Vorteile der Blockchain-Technologie, die den Handel rund um die Uhr ermöglicht und globale Transaktionen unterstützt. Enzersdorfer-Konrad ermutigt dazu, Risiken zu nehmen und unterstreicht, dass zehn Prozent der Gesellschaft bereits in Krypto investiert sind, was neue Lösungen für eine neue Generation darstellt und bestärkt, dass es sich lohnt, in Österreich zu gründen und erfolgreich zu sein.
„Risiken nehmen! Und zwar noch heute – morgen wird es nicht einfacher“, ist sich Enzersdorfer-Konrad sicher.
Unternehmerinnen und ihre neuen Regeln
Mahdis Gharaei, Gründerin von Ooia, berichtete im Fireside-Chart über den Erfolg der Periodenunterwäsche. Das Geheimnis ihres Erfolgs sei „das richtige Thema zur richtigen Zeit für das richtige Publikum“ gehabt zu haben.
„Der Nachhaltigkeitssinn war plötzlich gegeben. Frauen wollen wissen, woher die Produkte kommen, die sie monatlich benutzen“, erklärt Gharaei.
Gharaei sei besonders stolz darauf, für das Einkommen vieler Menschen, insbesondere Frauen, verantwortlich zu sein und betont, dass ihr Team von 45 Personen die Produkte ausschließlich fair produziert.
„Weibliche Unternehmer sind statistisch gesehen erfolgreicher als männliche, was die Bedeutung von starken weiblichen Führungskräften in der Branche unterstreicht“, freut sich die Gründerin.
Streaming Forward: Die Zukunft des narrativen Film- und Kurzfilmvertriebs
Präsentiert von PULS4-Moderatorin Bianca Schwarzjirg bot das Panel „Streaming Forward: Die Zukunft des narrativen Film- und Kurfilmvertriebs“ auf der Silent Stage Einblicke in die sich stetig entwickelnde Film-Landschaft in Österreich. Im Zuge des 40-minütigen Austausches brachte Marija Milovanovic, Managerin von Lemonade Films, unter anderem ihre umfangreiche Erfahrung im unabhängigen Filmvertrieb ein und sprach über die Herausforderungen und Chancen, die mit der Vermarktung von Filmen über Streamingdienste einhergehen. So komme es für den Erfolg der Plattformen vor allem auf den Content und die Programmierung an – damit Rezipienten sich nicht unnötig lange durch die immense Auswahl an Content auf Netflix, Paramount und Co. kämpfen müssen. Relevant seien Streamingdienste zudem speziell für die Reichweite der Gattung Kurzfilm, welche in Österreich – anders als beispielsweise in Frankreich – wenig bis gar nicht als eigenes Format gefeiert wird. Der Grund dafür liege Vivian Bausch von der Filmakadamie Wien zufolge im Lehrplan von Akademien und Universitäten: Zwar drehe man in der Ausbildung häufig im Kurzformat, der theoretische Lehr-Aspekt liege jedoch weiterhin vorrangig bei Langspielfilmen. Neben dieser digitalen Transformation ist Chris Dohr, Executive Producer bei JOYN Austria, auch die Frage nach dem Wirkungsaspekt von Filmen wichtig. Was machen Filme mit Menschen? Inwiefern emotionalisieren sie und regen sie zum Nachdenken an? Diese sorgfältige Kuratierung nach sowohl dem Kunst- als auch dem Unterhaltungsaspekt von Projekten, verbunden mit Regionalität und dem Aspekt der Zusammenarbeit mit heimischen Mitbewerbern, machen JOYN zu Österreichs SuperStreamer.
Alle Programmpunkte des Festivals gibt es zum Nachschauen unter
https://www.joyn.at/serien/4gamechangers und im Livestream auf JOYN. Der ORF überträgt auf ORF ON, ORFIII (14. Mai 2024, ab 13.00 Uhr; 15. Mai 2024, ab 9.00 Uhr; 16. Mai 2024 ab 9.00) und ORF1 (15. Mai 2024, ab 23.30 Uhr; 16. Mai 2024, ab 0.20 Uhr) und informiert in allen seinen Medien in Radio, Fernsehen und Online.
Über 4GAMECHANGERS
Als eine der führenden Digitalkonferenzen Europas bietet das 4GAMECHANGERS Festival eine einzigartige Bühne für Vordenker, Kreative und digitale Pioniere. Das Festival schafft eine interaktive Plattform, um sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen und die neuesten globalen Trends zu diskutieren. Seit 2022 hat das 4GAMECHANGERS Festival, von ProSiebenSat.1 PULS 4 und ORF gemeinsam veranstaltet, neue Maßstäbe gesetzt und lädt die Menschen dazu ein, Teil der #4GC-Vision zu werden und das Festival-Motto „The Power of Cooperation“ gemeinsam zu leben. Das 4GAMECHANGERS Festival zeichnet sich durch eine breite Vielfalt aus: Von inspirierenden Gesprächen mit Top-Speakern bis hin zu zukunftsweisenden Panel-Diskussionen und Keynotes. Das Digitalfestival ist eine Mischung aus Symposium, Unterhaltung, Musik und Innovationsmesse, bei dem die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen ganz oben auf der Agenda stehen. Abseits der Bühne bietet das 4GAMECHANGERS Festival eine Innovations- und Entertainment-Messe mit einem vielfältigen Angebot an Aktivitäten, Unterhaltung und zahlreichen Sonderveranstaltungen. Als Platin-Partner unterstützen Google, Magenta und Nespresso das diesjährige Festival sowie viele weitere Partner und Sponsoren. Weitere Informationen und Tickets für das gesamte Festival-Spektakel auf 4gamechangers.io
ProSiebenSat.1 PULS 4 und der ORF bedanken sich bei Google, Magenta und Nespresso mit ihren Top-Executives als Platin-Partner sowie bei allen Sponsoren und Partnern des 4GAMECHANGERS Festivals herzlich.
+++ BILDMATERIAL +++
Das Bildmaterial steht zur honorarfreien Veröffentlichung im Rahmen der redaktionellen Berichterstattung zur Verfügung. Weiteres Bild- und Informationsmaterial im Pressebereich auf leisure.at (Schluss)
Rückfragen & Kontakt
leisure communications
Alexander Khaelss-Khaelssberg
Tel.: +43 664 8563001
akhaelss@leisure.at
x.com/akhaelss