Stichwortsuche

Bank Austria Salon: Radikale Diskussion endet im Aufruf zur Veränderung – BILD

ID: LCG15206 | 22.05.2015 | Kunde: UniCredit Bank Austria AG | Ressort: Kultur Österreich | Medieninformation

Biron_Charim_Echerer_Zadrazil © (leisure/Oreste Schaller)

Mercedes Echerer diskutierte auf Einladung von Bank Austria Vorstand Robert Zadrazil mit Georg Biron im Barocksaal des Alten Rathauses.
 

Bilder zur Meldung auf http://presse.leisuregroup.at/bankaustria/salon/salon8

Wien (LCG) – Trotz des zweiten Semifinales des 60. Eurovision Songcontests erschienen zahlreiche Gäste zum monatlich am Donnerstagabend stattfindenden Salon im Alten Rathaus, dieses Mal zum mitreißenden Thema „Radikal“.

„Wir möchten heute Brücken bauen und uns Zeit für Impulse und Gespräche miteinander nehmen um das Land offener und liberaler zu gestalten – ganz nach der ursprünglichen Idee des Salons“, begrüßte Bank Austria Vorstand Robert Zadrazil seine Gäste.

Durch den Abend führte die promovierte Philosophin und preisgekrönte Publizistin Isolde Charim. Mit ihr diskutierten die renommierte Schauspielerin, Moderatorin und ehemalige Abgeordnete im EU-Parlament Mercedes Echerer und der vielfach ausgezeichnete Schriftsteller, Drehbuchautor und Regisseur Georg Biron. Zurzeit präsentieren die beiden ihre Bühnenfassung der Lebensgeschichte der Wiener Dirne Josefine Mutzenbacher von Bambi-Autor Felix Salten im Wiener Volkstheater.

Heutige Gesellschaft muss radikaler werden

Der Abend wird mit einer gemeinsamen Lesung der neuen Bühnenfassung eröffnet, der die Gäste gleich zu Beginn mit radikaler Sprache wachrüttelt. „Denkmodelle sind Auslaufmodelle – die zu nichts führen, nur Handeln führt zu Resultaten“, beginnt Echerer den Diskurs. Anhand von aktuellen gesellschaftskritischen Beispielen aus ihrem Roman zerpflücken Echerer und Biron Denkansätze sowie das daraus resultierende radikale Handeln. Mit radikaler und kompromissloser Sprache stellen die beiden die Gäste vor nackte Tatsachen und Folgen des radikalen Handelns im Hier und Jetzt in einem spannenden Ping-Pong Spiel der Worte.

„Der Begriff Radikal verändert mit der Zeit seinen Wert. Alter und Neuer Mensch sind schwer zu trennen. Meine Generation ist ein Auslaufmodell daher müssen wir umso radikaler sein“, ergänzt Echerer. „Radikalität kann Menschen heutzutage weiterbringen – radikale Spannungen führen zu Überschneidungen, die durchaus positiv sein und Menschen so aufs nächste Level bringen können“, so Biron.

Religion und Bildungssystem als Problemfaktoren

Radikal wird heutzutage oft als Schlagwort für Religion wahrgenommen, daher führt der Begriff zu Missinterpretationen, die negativ belastet sein können. Religion ist das Synonym für Emotion und damit ein Zündstoff für Radikalität“, führt Echerer weiter aus.

„Cocooning erfordert radikale Maßnahmen, um Menschen wieder dazu zu bringen aus dem Fenster zu schauen. Extremisten handeln nicht nach der Heiligen Schrift sondern reagieren auf die aktuelle Situation“, kontert Biron.

Echerer und Biron sind sich einig, dass Radikalität der Aufbruch zu etwas Neuem und der Aufruf zu Veränderung sind, somit als positiv konnotiert werden sollten.

Charim wirft ein, dass Radikalität zu Gewalt führen kann, ohne die Veränderungen teilweise nicht möglich sind. Daher ist der Radikalitätsbegriff für viele ein negativer und wird mit Extremismus, Angst und dem gewaltbereiten Islamismus assoziiert.

„Der aktuelle Wahnsinn politischer Korrektheit, der Fluss an Regeln und Vorschriften, lässt Radikalität heutzutage nicht mehr zu: Es ist der Versuch eine ausgelotete Gesellschaft ohne Ecken und Kanten zu kreieren nach einem faschistischen Modell“, kritisiert Biron.

Echerer stimmt zu: „Radikalität ist erforderlich wenn eine Gesellschaft nicht zuhören kann oder will. Das Ausklammern von Realitäten ist immer falsch auch politisch. So werden Probleme nicht wahrgenommen und es werden keine Lösungen gefunden, besonders im alltäglichen Zusammenleben. Menschen in die eine oder andere Schublade zu stecken, schreit nach Radikalität: Wir müssen bei uns anfangen um etwas zu verändern.“

Grenzen überwinden mit Radikalität

Zusammengefasst wird die Orientierungslosigkeit, die wachsende Unwissenheit, das mangelnde Wertebewusstsein als Türöffner zur Radikalität gesehen. Als großes Manko im Bildungssystem wird heraus gestrichen, dass wir in der Schule nicht dazu angehalten werden Autorität in Frage zu stellen. Breitere Bildungsoptionen bieten mehr Differenzierung und wirken der Uniformierung entgegen. Auch die Realitätsverzerrung der Medien ist ein Nährboden für die wachsende radikale Einstellung der Gesellschaft.

Für Biron ist der krasse Gegenbegriff zu Radikalität der „Hausverstand von Billa. Da kennen wir uns aus, müssen nichts hinterfragen und wenn er mal nicht weiter weiß, ruft er beim Schärdinand an.“ Zum Abschluss ruft Echerer noch zum radikalen Handeln auf um Veränderung zu fördern: Radikal nachdenken, radikal sensibel sein und radikal offen sein wäre erstrebenswert für die heutige Gesellschaft.

Über ihre persönliche Ansichten zum Thema „Radikal“ diskutierten auf Einladung von Zadrazil im Anschluss unter anderem auch Bank Austria Kommunikationsleiter Anton Kolarik, Vizepräsidentin des Österreichischen Verfassungsgerichtshofes Brigitte Bierlein, Chefredakteur der Wiener Zeitung Reinhard Göweil, Unternehmerin Renate Danler,Pop-Pate und Musikexperte Mario Rossori, Kommunikationswissenschafter Jürgen Grimm, Generalleutnant Christian Ségur-Cabanac, Pressesprecher des Roten Kreuz Alexander Tröbinger, Unternehmer Johannes Strohmayer, Kunstexpertin Elisabeth Leopold (Leopold Museum) und Kabarettist und Neo-Künstler Alf Poier.

+++ BILDMATERIAL +++
Das Bildmaterial steht zur honorarfreien Verwendung im Rahmen der redaktionellen Berichterstattung zur Verfügung. Weiteres Bild- und Informationsmaterial im Pressebereich unserer Website auf http://www.leisure.at. (Schluss)

zurück zur Übersicht