Der Malchemist im Bank Austria Kunstforum Wien: Simon Quendler zeigt „Reaktionen“ – BILD
ID: LCG17101 | 05.04.2017 | Kunde: Simon Quendler | Ressort: Kultur Österreich | APA-OTS-Meldung
Die Sonderausstellung ist von 6. bis 11. April 2017 bei freiem Eintritt in den Ausstellungsräumlichkeiten auf der Freyung zu sehen. Quendler ist Pionier der Reaktionsmalerei und sucht in seinen Werken die Ur-Farbe.
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Wien (LCG) – Bis 11. April 2017 sind in den Ausstellungsräumlichkeiten des Bank Austria Kunstforum Wien die Werke von Simon Quendler (1983 in Wernberg geboren, lebt und arbeitet in Wien) zu sehen, die sich an der Grenze zwischen Kunst, Destruktion, Neuschaffung und chemischen sowie biologischen Prozessen bewegen. Der „Malchemist“ gilt als Pionier der Reaktionskunst und seine Kunst ist von der Suche nach den Ur-Farben geprägt. Mit eigenen Techniken wie der Granulationsmischtechnik oder der Essenzlösung löst er die Immanenz aus unterschiedlichen Stoffen und legt deren Kern frei. Das Aufbrechen von Strukturen mittels Verbrennung ist ein essenzieller Prozess im Entstehungsverlauf der Kunstwerke, um neue Materialeigenschaften des Verbrennungsstoffs freizulegen und so die Grenzen des Kunstspektrums zu verschieben. Zusätzlich experimentiert Quendler mit der Auslösung von Schwebe- und Vulkanascheteilchen aus Flüssen und Böden mithilfe von Filtersystemen. Auf der Suche nach der Ur-Farbe bedient er sich biologischer und chemischer Mechanismen, die dafür sorgen, dass sich Werke „teilweise noch während der Ausstellungseröffnung durch Oxidation verändern und so als neue, unerwartete, scheinbar zufällige Erscheinungen wahrgenommen werden“, so der Künstler.
Zerstörung und Schaffung als Kern der Kunst
Quendlers Werkreihen thematisieren die menschliche Zerstörungskraft nicht nur in optischer, sondern auch in materialtechnischer Weise. Grundelemente des Malmittelspektrums werden in ihre Parzellen zerlegt, um das menschliche Zellprinzip zu simulieren. Verstärkt wird dies zusätzlich durch die Darstellung organischer Grundformen mit schwarzen Konturen, die umrissartig räumliche Grenzareale aufzeigen.
Der innere Antrieb für Simon Quendlers Kunstsuche besteht darin, über Experimentalstudien Stoffe von ihrer kulturellen Verunreinigung zu säubern und so das Enthaltene freizulegen. In der Ausstellung „Reaktionen“ präsentiert Quendler Werke, die intensive Formen der Existenzforschung aufzeigen und neue Kunstwege begründen. Zerstörung und Neubildung des Menschen und des Raums werden zum Kernsujet seiner Werkszyklen. Die Gemälde sind lediglich Teilprodukte eines komplexen Experimentalverfahrens, das in malerischer Darstellungsform sein Endstadium erreicht.
Der Künstler dient als Konservator, der versucht, Momente krampfhaft mit Hilfe seiner kunsthistorischen Prägung festzuhalten. Quendler setzt seine Gemälde Oxidationsprozessen aus, die dazu führen, dass sich Werke weiter verändern und so ihr „Leben“ behalten. Unter den ausgestellten Werken befinden sich unter anderem die „Zersetzung der Flora“, die „Zerfließung des Raums durch göttliche Verdünnung“ und „Also sprach der Schöpfer“.
„Ich suche nach der Ewigkeit durch Verschmelzung von Organik und Anorganik“, sagt Quendler selbst über seine Kunst.
Kunst an der Grenze zwischen Experiment und Chemie
Quendler wohnt ein Drang nach Zerstörung und Neuschöpfung inne, der von einer starken religiösen Prägung durch seine Familie inspiriert ist. Schon in seiner frühen Jugend war er fasziniert, Spielzeuge in ihre Einzelteile zu zerlegen und aus diesen Neues zu schaffen. Dieser gleichsame Wunsch nach Zerstörung und Neuschaffung wurde während seiner Ausbildung an einer Militärschule in den Vereinigten Staaten weiter vertieft, die den Künstler nah an die Natur heranführte und ihm die Zerstörungskraft der Menschen aufzeigte. Die religiöse Vorstellung des Kreationismus und die Schaffung des Homunkulus führten ihn schließlich zur Malerei, wo er seine Unzufriedenheit mit bestehenden Strukturen kreativ entfalten konnte.
„Realität soll als unerreichbarer Zustand, als gesellschaftliche Wahnvorstellung, als nostalgisches Mittel kultureller Retardierung gezeigt werden. Neuronal anmutende Linien im Gemälde vervollständigen das Konzept vom Erlöschen der Realität in der Blendung des Erwachens“, so Quendler.
Quendlers Werke sind in zahlreichen bedeutenden Sammlungen im In- und Ausland vertreten. Er stellte 2013 im Landesmuseum Niederösterreich („Heiliger Leopold – Mensch, Politiker, Landespatron“ (Ausstellungsbeteiligung)) und 2015 im Künstlerhaus Wien („Essenz Gold“ (Einzelausstellung)) aus. Seine aufwendige Kunsttechnik beschreibt er in seinem Buch „Essenz der Welt“
Weitere Informationen auf http://www.simonquendler.com.
Ausstellung: Simon Quendler „Reaktionen“ Dauer: 6. bis 11. April 2017 Ort: Bank Austria Kunstforum Wien Adresse: 1010 Wien, Freyung 8 Website: http://www.kunstforumwien.at Facebook: http://www.facebook.com/kunstforumwien Twitter: https://twitter.com/kufowien Lageplan: http://g.co/maps/k9ffd
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