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Social Innovation: Entwicklungen der letzten sechs Monate verändern die Arbeitswelt – BILD

ID: LCG20326 | 18.09.2020 | Kunde: Moving Forward | Ressort: Wirtschaft Österreich | Medieninformation

Moving Forward Digital Round Table_Elisa Aichinger © Deloitte_feelimage

Beim „Moving Forward Digital Round Table“ wurde über die Auswirkungen der Pandemie auf die Arbeitswelt diskutiert. Soziale Innovationen sind nicht neu, gewinnen aber an Stellenwert. Laut Deloitte-Untersuchung werden auch die sprunghaften Millennials sesshaft und suchen Sicherheit.

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Wien (LCG) – „Es wird in naher Zukunft die Realität sein, dass wir unsere sozialen Kontakte digital leben“, leitet Kommunikationsexperte Josef Mantl (JMC) am Donnerstagabend in die Diskussion ein, nachdem die österreichische Bundesregierung wenige Stunden zuvor und rund ein halbes Jahr nach dem Shutdown striktere Richtlinien für Zusammenkünfte kommuniziert hat. Seit Einführung der Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Verbreitung nutzen die Menschen digitale Kommunikationsmittel um 84 Prozent mehr.

Millennials suchen neuerdings Sicherheit

Die Perspektive der Millennials ist relevant, weil sie weltweit 50 Prozent des Arbeitskräftepotenzials ausmachen. In fünf Jahren werden es bereits 75 Prozent sein. Deloitte beobachtet diese Zielgruppe seit zehn Jahren intensiv.

„Die Millennials blicken sorgenvoll in die Zukunft, sehen in der Bewältigung der COVID-19-Krise allerdings auch eine Chance für Veränderung“, so Deloitte-Expertin Elisa Aichinger und analysiert: „Soziale Innovation ist attraktiv, um Arbeitskräfte anzusprechen. Entscheidend ist jedoch die betriebswirtschaftliche Sinnhaftigkeit und nicht der reine Symbolcharakter.“

Es ist eine sorgenvolle Generation: 50 Prozent leiden unter Stress im Arbeitsleben und ein Viertel fühlt sich für die digitale Arbeitswelt unterqualifiziert. Nur elf Prozent glauben, dass sich die wirtschaftliche Situation in ihrem Land verbessern wird. In der aktuellen Deloitte-Umfrage können sich 41 Prozent auch in fünf Jahren noch den gleichen Arbeitgeber vorstellen.

„Die Loyalität der Millennials zum aktuellen Arbeitgeber ist eine enorme Chance für Unternehmen, die ansonsten so sprunghaften Digital Natives zu binden“, meint Aichinger.

Bei der Wahl des Arbeitsgebers dominieren Faktoren wie Weiterbildung, faire Entlohnung und ökologische Nachhaltigkeit. Resilienz sieht Aichinger als wichtige Managementqualität, weil die Zukunft immer weniger berechenbar wird.

Guter Sales entsteht in der Kombination von on- und offline

Saubermacher-Aufsichtsratsvorsitzender Hans Roth startete mit drei Mitarbeitern und beschäftigt heute über 3.000 Menschen. Für das Unternehmen war der Shutdown weder menschlich noch technisch ein Problem. Im Gespräch mit Kunden bevorzugt er den Mund-Nasen-Schutz gegenüber Video-Calls, weil die menschliche Interaktion nicht zu ersetzen ist. Sein Unternehmen produziert jährlich 600.000 Tonnen CO2-Überschuss; womit sich für den Unternehmer die Frage nach Nachhaltigkeit nicht stellt, weil sie Teil seines Geschäftsmodells ist. In der eigenen Akademie bildet der Nachhaltigkeitspionier Mitarbeiter aus und sensibilisiert sie für Themen, um gemeinsam einen ökologischen Beitrag zu leisten.

„Homeoffice wird wichtig werden. Aber wir müssen zeigen, dass wir für unsere Kundinnen und Kunden da sind. Das passiert nicht nur am Bildschirm“, sagt Roth und mahnt: „Wir müssen rausgehen, um verkaufen zu können!“

Notwendige Verbeserungen im Bildungssystem

Barbara Coudenhove-Kalergi von der Industriellenvereinigung sieht die Wirtschaft als Teil der Gesellschaft. Sie bedauert, dass Innovation noch immer sehr technokratisch verstanden wird.

„Junge Unternehmen und Start-ups arbeiten von der grünen Wiese aus und können der Transformation unbekümmert begegnen. Etablierte Firmen bewegen sich oft in einem innovationsfeindlichen Umfeld“, meint die Expertin für gesellschaftliche Innovation und wünscht sich bessere Rahmenbedingungen für private Investitionen.

Coudenhove-Kalergi vermisst eine flächendeckende Wirtschaftsbildung, da viele junge Menschen Scheu vor dem Sprung in das Unternehmertum haben. Als soziale Innovation sieht sie unter anderem die Kurzarbeit, die in sehr kurzer Zeit ein gesellschaftliches und wirtschaftliches Problem gelöst hat.

„Wir bilden für die Welt von gestern und nicht die Chancen von morgen aus“, bekritelt sie das herrschende Bildungssystem.

Markus Raunig von AustrianStartups sieht immer mehr Gründer mit sozialen und ökologischen Zielen, die erfolgreicher als Jungunternehmer mit rein monetären Zielen sind. Für Start-ups waren die letzten Monate keine große Herausforderung, weil sie zukunftsweisende Arbeitsweisen seit ihrer Gründung verinnerlicht haben.

„Die letzten Monate haben meine Überzeugung bestärkt, dass unser System nicht zukunftsfit ist. Die Welt schaut in den nächsten zehn bis 20 Jahren anders aus und wir bilden noch immer für das 20. Jahrhundert aus“, schlägt Raunig in dieselbe Kerbe.

Die Gesellschaft wird langfristig profitieren

Für Reinhard Millnar von der Wirtschaftsuniversität Wien sind soziale Innovationen kein Novum, wie er am Beispiel von Gewerkschaften und sozial orientierten Unternehmern ausführt.

„Sharing-Economy-Konzepte wie Car2Go oder ViveLaCar sind soziale Innovationen der Gegenwart“, betont der Wissenschaftler. „Die Veränderungen der letzten Monate werden langfristig bleiben. Es sind viele positive Entwicklungen, von denen die Gesellschaft künftig profitieren wird“, ist Millnar überzeugt.

Weitere Informationen auf https://www.moving-forward.com.

+++ BILDMATERIAL +++
Das Bildmaterial steht zur honorarfreien Verwendung im Rahmen der redaktionellen Berichterstattung zur Verfügung. Weiteres Bild- und Informationsmaterial im Pressebereich auf https://www.leisure.at. (Schluss)

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