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Die App Eye to Ear ermöglicht Kunstvermittlung für blinde und sehbehinderte Menschen – BILD

ID: LCG17040 | 14.02.2017 | Kunde: Bank Austria Kunstforum Wien | Ressort: Kultur Österreich | Medieninformation

Heike Eipeldauer, Katharina Götzendorfer, Verena Blöchl und Wolfgang Schreiner präsentieren die Eye to Ear-App im Bank Austria Kunstforum Wien © Christian Jobst

  • Wiener Designerinnen konzipieren inklusive Methode der Kunstvermittlung für Museen und Ausstellungshäuser
     
  • Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreich, NOUS Wissensmanagement und Bank Austria Kunstforum Wien sind Entwicklungspartner
     
  • App wird für Apples iPad (iOS) verfügbar sein

Bilder zur Meldung auf http://presse.leisuregroup.at/kunstforum/eyetoear

Wien (LCG) – „Die Teilhabe am kulturellen Leben trägt wesentlich zur Lebensqualität von Menschen mit Beeinträchtigungen bei. Sie bietet Möglichkeiten zum Austausch und zu gemeinsamen Erlebnissen, die den Alltag bereichern. Menschen mit Sehbehinderung oder Erblindung konnten den Besuch von Kunstausstellungen trotz gezielter Vermittlungsangebote bisher nur eingeschränkt erleben“, sagen die beiden Wiener Designerinnen Verena Blöchl und Katharina Götzendorfer. Im Rahmen ihres Studienabschlusses an der Universität für angewandte Kunst Wien haben sie sich mit inklusiven Vermittlungsmodellen beschäftigt und eine bahnbrechende Kunstvermittlungs-App entwickelt: „Eye to Ear – Gallery of Audible Images“ ermöglicht erstmals den eigenständigen und unabhängigen Kunstgenuss für blinde und sehbehinderte Menschen.

Das Konzept wurde von den Designerinnen im engen Austausch mit der Community rund 14 Monate lange optimiert. Die Entwicklung erfolgte gemeinsam mit NOUS Wissensmanagement, einem international führenden Anbieter für Medienguides, und dem Bank Austria Kunstforum Wien als kuratorischem Content-Partner mit dem Ziel, einen Showcase für die Georgia O'Keeffe-Ausstellung zur produzieren.

Intuitiver Zugang zu bildender Kunst

„Eye to Ear kombiniert Sounddesign, verbale Bildbeschreibungen und Interaktion am iPad und schafft so ein neues Kunsterlebnis. Exponate werden auditiv auf eine völlig neue Weise vermittelt, die Kunstwerke für Blinde und Menschen mit Sehbehinderung greifbar machen“, führt NOUS Wissensmanagement-CEO Wolfgang Schreiner aus.

Die App basiert auf der Kombination aus sprachlicher Deskription und einem ausgefeilten Interaktions- und Sounddesign. Dieses ermöglicht es den Usern, einzelne Zonen eines Kunstwerks akustisch zu erforschen. Die Synthese aus Sprache und Sound eröffnet ein wesentlich breiteres Spektrum an der Schwelle zwischen Kognition und Intuition als es herkömmliche Beschreibungen vermögen.

Neben der Kernzielgruppe der blinden und sehbehinderten Menschen schafft „Eye to Ear“ auch für Menschen ohne Sehbehinderung einen neuen, intuitiven und experimentellen Zugang zu Malereien, Zeichnungen und Fotografien.

Interaktion am iPad

Um zweidimensionale Kunstwerke für blinde und sehbehinderte Menschen darstellbar zu machen, wurde ein eigenes Soundscape entwickelt, das mit verbalen Bildbeschreibungen gekoppelt wird und so zu einem multisensorischen Gesamterlebnis verschmilzt. Dieses wird durch einen Methodenmix aus verbalen Bildbeschreibungen, Sounddesign und der Interaktion auf Apple Tablets erreicht.

„Eye to Ear“ spricht den Tast- und Hörsinn an und ermöglicht es, die Stimmung und Komposition eines Bildes intuitiv wahrzunehmen. Damit bietet die App ein vollkommen neues Kunsterlebnis im Vergleich zu existierenden Kunstvermittlungstools wie Tastfolien und -reliefen. Vor allem haben blinde und sehbehinderte Menschen die Möglichkeit, Ausstellungen unabhängig von speziellen Führungen oder Zielgruppenangeboten zu erleben.

Bank Austria Kunstforum Wien unterstützt „Eye to Ear“ als Content-Partner mit kuratorischer Expertise

Für den ersten Showcase unterstützt das Bank Austria Kunstforum Wien „Eye to Ear“ mit kuratorischer Expertise. Ausstellungskuratorin Heike Eipeldauer bereitete gemeinsam mit den Designerinnen ausgewählte Kunstwerke aus der aktuellen Georgia O’Keeffe-Ausstellung, die noch bis 26. März 2017 zu sehen ist, auf. Darunter finden sich Inhalte aus der umfangreichen kunsthistorischen Forschungsarbeit zur Ikone der US-Malerei, die gemeinsam mit der Tate Modern London (UK) realisiert wurde.

„Das Bank Austria Kunstforum Wien ist stolz, dass wir erneut bei der Geburt einer neuen Vermittlungstechnologie dabei sein dürfen. Das Haus steht für starke Akzente in der digitalen Kunstvermittlung, wobei Inklusion ein treibendes Motiv für neue Entwicklungen ist, um die aktive Teilhabe am vielfältigen kulturellen Angebot zu ermöglichen“, so Eipeldauer.

Erster multimedialer Ausstellungsguide Europas wurde bereits vor zwölf Jahren im Bank Austria Kunstforum Wien vorgestellt

Innovative Wege in der digitalen Kunstvermittlung haben im Bank Austria Kunstforum Wien lange Tradition: Bereits 2005 entwickelte das private Ausstellungshaus auf der Wiener Freyung gemeinsam mit NOUS Wissensmanagement digitale Handhelds als erste multimediale Ausstellungsbegleiter Europas. Zu allen Ausstellungen erscheinen Video-Podcasts, die einen virtuellen Rundgang bieten, und zu ausgewählten Ausstellungsprojekten auch Spotify-Playlists als musikalische Ergänzung zum Kunstgenuss.

Auch Barrierefreiheit wird traditionell groß geschrieben: Jede Ausstellung wird von einem multimedialen Guide in Gebärdensprache, dem Personal Art Assistant, begleitet. Als inklusives Vermittlungstool ermöglicht er gehörlosen Besuchern und Menschen mit Hörbehinderung ein vielfältiges Kunsterlebnis. Zur Vorbereitung auf den Ausstellungsbesuch steht er kostenlos auf der Website des Bank Austria Kunstforum Wien sowie auf YouTube zur Verfügung. Bereits 2007 setzte das Ausstellungshaus noch lange vor Eintreten der gesetzlichen Regelungen in Zusammenarbeit mit der Agentur echonet communications und dem Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich die Web Accessibility Initiative (WAI) um.

Über die Initiatorinnen von Eye to Ear

Verena Blöchl und Katharina Götzendorfer sind beide Absolventinnen der Universität für angewandte Kunst Wien (Studiengang Kommunikationsdesign, Grafik und Werbung). Im Rahmen ihrer Diplomarbeit spezialisierten sich die Designerinnen auf Gestaltungskonzepte im Kultur- und Sozialbereich, insbesondere auf inklusive Lösungen. Weitere Informationen auf http://eyetoear.com.

Über NOUS Wissensmanagement

NOUS ist 2006 aus einem Vermittlungsprojekt mit digitalen Handhelds in Wien entstanden und gehört heute zu den führenden Anbietern im Bereich App Development, Mobile Guides und für Projekte der digitalen Transformation. Seit seiner Gründung hat NOUS mehr als 200 Projekte unterschiedlicher Größe und Ausrichtung auf allen Kontinenten realisiert. Von Wien ausgehend expandierte NOUS 2009 in die USA: Mit der Eröffnung der Niederlassungen in Santa Monica und Denver hat NOUS Zugang zu einem Umfeld, das die zukunftsreichsten technologischen Entwicklungen hervorbringt. Seit 2015 verfügt NOUS über ein weiteres Standbein in den Vereinigten Arabischen Emiraten, einer sehr dynamischen Region, die als Tor zum asiatischen Raum gilt. 2016 erfolgte die Verschmelzung mit der Partnerfirma PocketScience, die noch mehr Kompetenzen im Bereich der digitalen Transformation in der Corporate-Welt einbringt. Weitere Informationen auf http://www.nousdigital.net.

Über die Ausstellung „Georgia O’Keeffe“

Georgia O’Keeffe (1887–1986) war eine Begründerin der amerikanischen Moderne und eine Pionierin als Künstlerin. Die Gelegenheiten, O’Keeffe, die neben Frida Kahlo wohl berühmteste Künstlerin des 20. Jahrhunderts, in Europa zu sehen sind rar: in Österreich war sie bislang noch nie ausgestellt. O’Keeffes Werke sind auf die wichtigsten US-Museen und Sammlungen verteilt und gelten dort als Ikonen.

Das Bank Austria Kunstforum Wien zeigt ab 7. Dezember 2016 – in Kooperation mit der Tate Modern, London, und der Art Gallery of Ontario, Toronto – die bisher größte O’Keeffe-Ausstellungstour außerhalb der Vereinigten Staaten. Mit der Präsentation von 85 Werken O’Keeffes – und weiteren 60 Fotografien von befreundeten Fotografen – von insgesamt 50 Leihgebern bietet die Ausstellung die Möglichkeit, das malerische Werk dieser Ausnahmekünstlerin vollständig kennenzulernen – eine Gelegenheit, die sich je Generation wohl nur einmal eröffnet. Unter den ausgestellten Werken befindet sich auch „Jimson Weed/White Flower No. 1“ (1932) als das mit 44,4 Millionen US-Dollar (umgerechnet 41,84 Millionen Euro) teuerste Bild, das jemals von einer Künstlerin versteigert wurde.

Die Ausstellung ist von 7. Dezember 2016 bis 26. März 2017 im Bank Austria Kunstforum Wien zu sehen. Weitere Informationen auf http://www.kunstforumwien.at.

+++ BILDMATERIAL +++
Das Bildmaterial steht zur honorarfreien Verwendung im Rahmen der redaktionellen Berichterstattung zur Verfügung. Weiteres Bild- und Informationsmaterial im Pressebereich unserer Website auf http://www.leisure.at. (Schluss)

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