James Welling im Bank Austria Kunstforum Wien – BILD
ID: LCG17144 | 03.05.2017 | Kunde: Bank Austria Kunstforum Wien | Ressort: Kultur Österreich | Medieninformation
Die Ausstellung ist von 5. Mai bis 16. Juli 2017 im Ausstellungshaus auf der Wiener Freyung zu sehen.
Bilder zur Meldung auf http://presse.leisuregroup.at/kunstforum/welling
Wien (LCG) – James Welling (geboren 1951, Hartford, Connecticut, USA) gehört zu den einflussreichsten und wegweisendsten Figuren der zeitgenössischen Fotografie. Seit über vierzig Jahren erkundet Welling die Grundlagen des Mediums und schöpft dabei das breite Spektrum an konzeptuellen, ästhetischen und technologischen Möglichkeiten aus ohne sich auf eine bestimmte Bildsprache oder Produktionsform festzulegen. Seine Arbeiten umspannen Analoges und Digitales, Farbe und Schwarz-Weiß, kameralose und kamerabasierte Verfahren, Dunkelkammer-Alchemie und High-End-Digitaldruck.
Wellings kontinuierliche Erweiterung und künstlerische Befragung des Fotografischen ist in Umfang und Wirkung einmal mit Gerhard Richters Beitrag für die Malerei verglichen worden (Michael Darling in Texte zur Kunst, Juni 2013). Der nachfolgenden, mit dem Medium Fotografie arbeitenden Generation von Künstlerinnen und Künstlern wie Wolfgang Tillmans, Sharon Lockhart oder Walead Beshty hat Welling ein großes Feld an künstlerischen Möglichkeiten erschlossen.
Erste Retrospektive in Österreich
Mit einer umfassenden Auswahl von fotografischen Serien, aber auch Videos und Skulpturen, die Welling von den 1970er-Jahren bis heute geschaffen hat, veranschaulicht diese erste Retrospektive in Österreich, wie seine Arbeit nicht nur Brücken zwischen verschiedenen Medien schlägt, sondern auch zwischen Dokumentation und Abstraktion, Konzept und Emotion, Gegenwart und Vergangenheit.
Nachdem sich Welling bereits früh mit realistischen Malern wie Edward Hopper und Andrew Wyeth auseinandersetzte, studierte er von 1969 bis 1971 zunächst Malerei und ein Jahr lang Modern Dance in Pittsburgh; danach besuchte er die im Kontext von Minimal und Conceptual Art angelegte Post-Studio-Klasse John Baldessaris am California Institute of Arts (CalArts) in Los Angeles. Über seine Beschäftigung mit den Vertretern der Straight Photography Paul Strand und Walker Evans und dem Avantgardefotografen László Moholy-Nagy gelangte Welling nach seinem Kunststudium 1974 als Autodidakt zur Fotografie.
Im Grenzbereich von Fotografie und Malerei, Analogem und Digitalem
Seither hat Welling einen von Experiment und radikaler Stilvielfalt geprägten Ansatz entwickelt, der sich in den Grenzbereichen zwischen Fotografie und Malerei, Film, Architektur, Skulptur sowie Tanz entfaltet. Die Malerei und ihre Geschichte bleiben in seinem Werk eine zentrale Bezugsgröße, in Form ihres Verlustes oder – neutraler formuliert – ihrer Abwesenheit. Zugleich beschäftigt er sich mit den künstlerischen Debatten der frühen 1980er-Jahre um Autorschaft, Originalität und Repräsentation und reflektiert den fundamentalen Wandel der Fotografie durch die Digitalisierung und die Omnipräsenz elektronischer Medien.
Wellings grenzüberschreitende Herangehensweise greift verschiedenste, einander entgegenstehende Ideen, stilistische Traditionen oder Genres auf und adaptiert oder erneuert sie. So gelingt es ihm, die auf die analytische Kritik des Visuellen ausgerichtete Postmoderne mit der die Autonomie von Künstler und Medium betonenden Moderne zu verbinden. Ebenso leichtgängig vermählt er die bildverliebte, farbenreiche Kultur der amerikanischen Westküste mit dem unterkühlten Konzeptualismus New Yorker Prägung. Nach zwei Jahrzehnten Lehrtätigkeit als Professor am Department of Arts an der CalArts in Los Angeles lebt Welling seit 2015 wieder in New York, wo seine künstlerische Karriere begann, und wo er heute als Gastprofessor für Fotografie an der Princeton University lehrt.
Fotografie als Bauchrednerei
Die permanente Umformung und Erneuerung der Grundlagen von Wellings Werk entsprechen einem der Fotografie inhärenten Wandlungspotenzial. Die Ausstellung thematisiert das innere Beziehungsgeflecht dieses Œuvres, die Art, wie jede neue Serie durch eine anhaltende Erkundung der eigenen Bildproduktion und ihrer Einflusssphären auf früheren Arbeiten basiert. Aus der Durchdringung von persönlicher und familiärer Vergangenheit, Kulturgeschichte sowie der Geschichte der Malerei und der Fotografie entwickelt Welling eine spezifisch poetische Melancholie. Welling selbst hat seine fotografische Praxis, die durch verschiedenste „Stimmen“ heimgesucht wird, einmal mit dem Können eines Bauchredners verglichen: „Als ich die Fotografie entdeckte, wurde mir klar, dass sie das perfekte Medium für einen Bauchredner sei. Ich konnte verschiedenen Arten von Bildern meine Stimme leihen; ich konnte in vielen verschiedenen formalen Sprachen sprechen.“
Die Ausstellung ist eine Kooperation zwischen Bank Austria Kunstforum Wien und S.M.A.K., Gent.
Ausstellung: James Welling Dauer: 5. Mai bis 16. Juli 2017 Ort: Bank Austria Kunstforum Wien Adresse: 1010 Wien, Freyung 8 Website: http://www.kunstforumwien.at Facebook: http://www.facebook.com/kunstforumwien Twitter: https://twitter.com/kufowien Lageplan: http://g.co/maps/k9ffd
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